Die Aktienanleihe ist eine Schuldverschreibung, die nach Wahl des Emittenten
zu 100% in bar oder durch Lieferung einer bestimmten Anzahl von Aktien
getilgt wird. Die Aktienanleihe ist auch bekannt als "Reverse-Convertible"
oder "Hochzins-Anleihe mit Rückzahlungswahlrecht des Emittenten".
Risiken:
Der Emittent liefert Aktien, wenn der Kurs der Aktien am Ausübungstag unter dem Nennbetrag
der Anleihe liegt. Der Käufer übernimmt ein hohes Verlustrisiko,
erhält dafür aber auch einen hohen Zinssatz. Wenn der Emittent
von seiner Befugnis Gebrauch machen will, muss er dies einige Tage vor
Endfälligkeit bekannt geben. Gibt der Emittent keine Erklärung
ab, ist er zur Rückzahlung des Nennbetrages der Anleihe verpflichtet.
Chancen:
Umso größer die Differenz zwischen dem Basispreis und dem Kurs am Emissionstag ist,
desto größer ist die Chance des Anlegers, einer Anleihentilgung
durch Aktien zu entgehen.
Mit Aktienanleihen kann gewinnen,
wer auf eine
Aktie setzt, deren Kurs am Fälligkeitstag dem Basiskurs entspricht
oder nur knapp darüber liegt. Er erhält den Nominalbetrag
und bekommt die angefallenen Zinsen.
wer Aktien erhält,
die nur wenig unter dem Basispreis notieren, so dass nur ein geringer
Teil des Zinsvorteils aufgezehrt wird
wer die Anleihen
während der Laufzeit mit einem Kursgewinn gegenüber dem
Emissionskurs oder seinem Einstandskurs verkauft.
wer das Glück
hat, dass der Aktienkurs zwischen Ausübungstag und Fälligkeit
so deutlich zulegt, dass er über den Basispreis steigt (Annahme:
Der Emittent hat zuvor bekanntgegeben, dass er die Anleihe mit Aktien
tilgt) und er neben dem Zinsvorteil noch einen zusätzlichen Gewinn
bei sofortigem Verkauf der Aktien erzielt.
Steuerliche Behandlung:
Die jährlichen Zinszahlungen unterliegen der ZASt und dem Soli.
Ein bei der Veräußerung realisierter Kursgewinn bzw. Kursverlust bleibt steuerlich unbeachtet (Auffassung des BMF).
Realisierte Stückzinsen bei der Veräußerung sind steuerpflichtige Einnahmen aus Kapitalvermögen
Die Rückzahlung in Aktien ist ein wirtschaftlicher Verlust und bleibt steuerlich unbeachtet (Auffassung BMF)
Unten stehendes Beispiel gilt für eine Aktie zum Basispreis von 40€ , Kaufkurs der Anleihe 100%, Zinsatz 14% ---
Basispreis x (1 – Zinssatz/100) = 40 x (1 – 0,14) = 40 x 0,86 = 34,40 Euro. ---
oder: ---
Basispreis – (Zinsertrag/ Anzahl Aktien) = 40 – (140/25) = 40 – 5,60 = 34,40 Euro ---
In diesem Beispiel wird auch deutlich, dass eine Aktienanleihe durchaus Verluste einbringen kann, nämlich dann, wenn die Aktie unter 34,40 Euro fällt. ---
Jeder Kurs oberhalb der Gewinnschwelle bringt eine positive Rendite. ---
>>Hoffe das hat ein bisschen weitergeholfen
Die Gewinnschwelle berechnet man ganz einfach!
(Kurswert (Nennwert x Kurs) + ggf. Stückzinsen, also den ausmachenden Betrag) - (aufgelaufene Zinsen) : Anzahl der Aktien, die ich für meinen Nennwert statt Geld bekomme!
Beispiel:
8.000,- Nennwert
5%Verzinsung
Ausgabepreis 101%
pro 1000,-€ Nennwert bekommt man 10 Aktien
ausmachender Betrag: 8.080€
- Zinsen 400€
= 7.680€
/ 10Aktien x 8= 80 =96€
Die Gewinnschwelle liegt also bei 96,-€
Berechnung der Gewinnschwelle, Burmeister, 06.12.2003
Super erklärt. Fände es jedoch ganz schön, wenn ihr noch aufzeigen könntet, wie man die Gewinnschwelle einer Aktienanleihe berechnet