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Genossenschaftsbanken: Keine Trittbrettfahrer

13.03.2012 - Die Kritik des Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, an der Wettbewerbsverzerrung durch staatlich gestützte Kreditinstitute fiel während der Jahrespressekonferenz am 12. März ziemlich harsch aus. „Gerade Institute wie die IKB oder die Commerzbank, die über mehrere Jahre staatliche Stabilisierungsmaßnahmen in Anspruch nehmen, sind im Einlagengeschäft in letzter Zeit immer wieder mit extremen Kampfkonditionen aufgetreten. Es ist für uns nicht akzeptabel, dass durch den Sonderfonds für Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) gestützte Kreditinstitute auf diese Weise Kundeneinlagen einwerben – auch von wirtschaftlich soliden Instituten, die sich ohne Staatshilfe am Markt refinanzieren und wesentlich zur Stabilität des deutschen Finanzsystems und zur Kreditversorgung beitragen haben.“

Ermöglicht würden solche „marktfernen Sonderangebote“ auch dadurch, dass auf die Einlagen des SoFFin keine Zinsen gezahlt werden müssen. Diese Refinanzierung zum Nulltarif sei eine Provokation auch für die genossenschaftliche Finanzgruppe als Steuerzahler. Hier müsse die Finanzmarktstabilisierungsanstalt eingreifen, um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden.

Was die Liquiditätsbereitstellungen der EZB betrifft, haben sich dadurch die Verspannungen an den Finanzmärkten Ende des vergangenen Jahres wieder deutlich gelockert. Im Mittelpunkt des Geschäftsmodells der Volksbanken und Raiffeisenbanken stehe es allerdings nicht, als Trittbrettfahrer der Staatschuldenkrise solche Geschenke der EZB in Anspruch zu nehmen. Tatsächlich hätten die Institute des Verbundes nur im „niedrigen einstelligen Milliardenbereich“ davon partizipiert.

Leichte Erhöhung der Verwaltungskosten
Unabhängigkeit erreicht die Finanzgruppe laut Fröhlich vor allem durch hervorragende Geschäftsergebnisse. Die Stärke werde auch von externen Beobachtern wie der Ratingagentur Standard & Poors honoriert, die sie jüngst auf AA- hochstufte. Im Jahr 2011 schlägt ein Jahresüberschuss von 3 Milliarden Euro nach Steuern zu Buche. 2010 waren es 3,2 Milliarden Euro. Gleichzeitig nahm die Bilanzsumme, wie Vorstand Dr. Andreas Martin erklärte, um 3,2 Prozent auf gut 729 Milliarden Euro zu. Die Verwaltungskosten hätten sich leicht auf 13,4 Milliarden Euro (plus 1,7 Prozent) erhöht. Gründe dafür seien steigende Berichts-, Dokumentations- und Meldepflichten, wodurch die Aufwands-Ertrags-Relation leicht von 64,4 auf 66 Prozent erhöhte.

Bei den Einlagen-und Kreditbeständen gab es stetige Zuwächse – höher als etwa bei den Sparkassen, wie Martin betonte. So erhöhten sich die Einlagen gegenüber Nichtbanken um mehr als 3,4 Prozent auf 524 Milliarden Euro. Bei den Krediten ergab sich ein Plus von 4,5 Prozent auf 425 Milliarden Euro. „Unser Marktanteil im Kundenkreditgeschäft liegt über alle Kundengruppen hinweg bei nunmehr 13,1 Prozent – 0,6 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert“, fasste Martin zusammen. Dieser Einlagenüberhang von 100 Milliarden Euro gebe den Volksbanken und Raiffeisenbanken auch in den kommenden Jahren genügend Spielraum, um im Kundengeschäft weiter zu wachsen.

Eigenkapital wird zunehmend wichtiger
Was die Eigenkapitalausstattung betrifft, brauche man die Anforderungen von Basel III nicht zu fürchten, wie Vorstand Gerhard Hoffmann ausführte. Das regulatorische Eigenkapital betrug Ende 2011 42,8 Milliarden Euro bzw. 12 Prozent. „Diese Werte sind mit Blick auf das eher risikoarme, da retailbasierte Geschäftsmodell unserer Institute sehr ansehnlich. Sie repräsentieren Wachstumsspielräume und sind für unser Rating (AA-) wichtig“, betonte Hoffmann.

Man sei davon überzeugt, dass Eigenkapital und Liquidität im Bankenwettbewerb künftig eine noch wichtigere Rolle als bisher spielen werde und Eigenkapitalbildung daher eine Investition in die eigene Zukunftsfähigkeit darstelle. Gleichwohl wehre man sich dagegen, dass Kredite an Mittelstand und Privatpersonen – also Mengengeschäft – mit mehr Eigenkapital als bisher unterlegt werden müssen. „Diese Kredite haben nichts mit der Finanzmarktkrise zu tun. Auch in der Vergangenheit sind von diesem Geschäft keine systemischen Gefahren ausgegangen, wie dies etwa bei Kapitalmarktgeschäften oder aktuell bei Staatsanleihen noch immer im Raum steht“, mahnte Hoffmann.

Autorin: Elke Pohl arbeitet als freie Journalistin in Berlin.

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 13.03.2012
Quelle: Bankazubis.de

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