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EU-Gipfel: Banken verzichten auf die Hälfte ihrer Forderungen gegenüber Griechenland

Es war ein langer Verhandlungsmarathon, aber am Ende haben die Euro-Staaten einen Rettungsplan für den Euro ausgehandelt. Die Banken verzichten dabei auf 50 Prozent ihrer Forderungen gegenüber Griechenland, das sind rund 100 Milliarden Euro, und die Steuerzahler geben weitere Milliardengarantien.

Die Griechenland-Anleihen der EU-Staaten und der Europäischen Zentralbank (EZB) behalten den bisherigen Wert. Dafür bekommt Griechenland aber von den EU-Staaten bis zum Jahr 2014 weitere 100 Milliarden geliehen. Darin sind Hilfen für griechische Banken eingerechnet, die durch den Schuldenschnitt voraussichtlich in Schwierigkeiten geraten. Der Schuldenerlass funktioniert, indem die privaten Gläubiger ihre alten Griechenland-Anleihen Anfang des Jahres umtauschen. Der Euro-Rettungsfonds (EFSF) sichert diesen Vorgang mit 30 Milliarden Euro ab. Eine Einigung über den Schuldenschnitt war deshalb so schwierig, weil viele Banken griechische Anleihen besitzen und damit hohe Summen abschreiben müssen.

Zudem soll ein neues zweites Hilfsprogramm für Griechenland aufgelegt werden, das 100 Milliarden Euro umfasst. Damit steigt der Beitrag des öffentlichen Sektors auf insgesamt 130 Milliarden Euro - im Vergleich zu den 109 Milliarden, die im Juli für das zweite Hilfsprogramm vorgesehen waren. Bis 2020 soll Griechenlands Schuldenstand so von 160 Prozent auf 120 Prozent der Wirtschaftsleistung gesenkt werden. Dies gilt als ein Niveau, ab dem das Land wieder selbst Zugang zu den Kapitalmärkten erhalten kann.

Banken müssen Kernkapital auf 9 Prozent erhöhen
Damit die Kreditinstitute angesichts der Verluste nicht zusammenbrechen, haben die Staats- und Regierungschefs eine Rekapitalisierung der Banken beschlossen. Die Finanzhäuser sollen mehr Geld für Notsituationen zurücklegen. Sie müssen bis Mitte kommenden Jahres ihre Kernkapitalquote auf neun Prozent erhöhen. Um diesen Risikopuffer aufzustocken sind laut der Europäischen Bankenaufsicht (EBA) 106 Milliarden Euro nötig. Die deutschen Banken müssen sich knapp 5,2 Milliarden Euro beschaffen. Die griechischen Banken brauchen 30 Milliarden Euro, die spanischen Banken 26,16 Milliarden und die italienischen Banken 14,77 Milliarden Euro. Der Bedarf französischer Institute wurde mit 8,84 Milliarden veranschlagt.

Die Institute können ihr Kernkapital durch Finanzspritzen der Eigentümer erhöhen oder sich Geld am Kapitalmarkt besorgen. Schaffen es Banken nicht selbst ihr Kapital zu erhöhen, sollen die nationalen Regierungen und als letzte Möglichkeit der EFSF Geld zuschießen. Derzeit kann der Fonds 440 Milliarden Euro Kredite vergeben, davon sind rund 250 Milliarden Euro noch nicht verplant. Diese Summe wollen die Staaten nun möglichst effektiv einsetzen. Dabei haben sie sich auf eine Hebelung des EFSF geeinigt. Konkret heißt das: Die verbliebenen 250 Milliarden Euro sollen die Schlagkraft von einer Billion Euro bekommen. Dafür gibt es zwei Ansätze:

■Zum einen könnte der Rettungsfonds als Art Teilkaskoversicherung für die Staatsanleihen von bestimmten Euro-Ländern zum Einsatz kommen: Investoren sollen damit geködert werden, dass der EFSF bei einer Pleite eines Landes einen Teil der Verluste übernimmt.
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Zudem arbeiten die Euro-Länder an einem zweiten Modell in Form von Sondertöpfen zum Aufkauf von Staatsanleihen. In diese könnten auch Staatsfonds investieren - etwa aus China. Deren Beitrag soll aber erst nach weiteren Gesprächen in einigen Wochen feststehen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sagte laut Spiegel online in einem ersten Kommentar: „Mir ist sehr bewusst, dass die Welt heute auf diese Beratungen geschaut hat. Wir Europäer haben heute gezeigt, dass wir die richtigen Schlüsse gezogen haben. Wir haben uns auf ein Gesamtpaket geeinigt."

Statements der Bankenverbände
„Die Beschlüsse des EU-Gipfels sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Entschärfung der Staatsschuldenkrise“, so der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich. Der beabsichtigte Schuldenschnitt biete grundsätzlich eine Perspektive zur Lösung der griechischen Finanzkrise. Mit der massiven Erhöhung der Privatgläubigerbeteiligung sei aber die Grenze der Freiwilligkeit erreicht. Eine Hebelung der EFSF-Mittel sei unverzichtbar, um die Schlagkraft des Fonds zu erhöhen. Fröhlich weiter: „Dabei muss darauf geachtet werden, dass es nicht zu einer unangemessenen Verlagerung der Haftungsrisiken auf den Steuerzahler kommt.“

Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), sagte zu den Beschlüssen des EU-Gipfels: "Die Banken haben mit ihrem Angebot, auf 50 Prozent ihrer Forderungen gegenüber Griechenland zu verzichten, einen wesentlichen Beitrag zum Erfolg des Gipfels geleistet. Es liegt nun an der Politik, den Reformdruck auf Griechenland und die übrigen in Bedrängnis geratenen Länder der Euro-Zone in vollem Umfang aufrechtzuerhalten. Nur dann ist gewährleistet, dass die Beschlüsse zu Schuldenschnitt, Rekapitalisierung der Banken und Hebelung des ESFS auch die gewünschten Erfolge zeigen.“ Quellen: Spiegel online, Handelsblatt, FTD, BVR, BdB

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 27.10.2011
Quelle: Bankazubis.de

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