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EU drängt auf barrierefreie Geldautomaten

Anfang 2012 startet ein Pilotprojekt, mit dem die Europäische Kommission die Nutzung von Geld- und Fahrkarten-Automaten für Behinderte, Senioren und der jeweiligen Landessprache nicht mächtige Bürger erleichtern will. Das kündete die Kommission in dieser Woche an.

Insgesamt 65 Geldautomaten wird die spanische CaixaBank in Barcelona für das Projekt behindertengerecht umrüsten. Die aus diesem Test gewonnenen Erkenntnisse sollen zusammengeführt werden mit denen des in Deutschland stattfindenden Pilotprojekts von Fahrkartenautomaten. In Paderborn werden 24 von Höft & Wessel hergestellte behindertenfreundliche Ticketautomaten ab 1. Januar getestet.

Insgesamt stellt die EU-Kommission 3,4 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. Dessen Ziel ist es, alltäglich genutzte Automaten barrierefrei zu gestalten. Bereits jetzt sind viele Geldautomaten mit Blindenschrift-Tasten oder Lautsprechern ausgestattet. Doch die EU-Behörde klagt, sie würden nur selten genutzt, das sie schwierig zu aktivieren seien.

Barrierefreie Geldautomaten durch kontaktlose NFC-Technologie
Für das Pilotprojekt erhalten rund 3.000 Bürger spezielle Chipkarten, auf denen ihre persönlichen Daten ebenso wie ihre Bedürfnisse gespeichert sind. Wird diese Karte vor die Schnittstelle eines Geldautomaten gehalten, erkennt das Terminal kontaktlos diese Informationen und kann so beispielsweise bei Sehbehinderten die Schriftgröße auf dem Bildschirm extragroß anzeigen. Stammt die Karte aus dem Ausland, kann der Kunde in seiner Muttersprache begrüßt werden.

Die NFC-Technologie wird künftig verstärkt in Mobiltelefone eingebaut werden, sodass dann auch Handys dafür genutzt werden können. „Das kann die Software für unsere Geldautomaten schon längst“, sagt Udo Pape Kampmeier, Produktmanager Client-Software von Wincor Nixdorf. Da das Unternehmen weltweit tätig ist, seien seine Produkte auch in der Lage, die Anforderungen des US-Behinderten-Unterstützungs-Gesetzes ADA zu erfüllen. Zudem gebe es für Blinde neben der Braille-Schrift auch die Möglichkeit des Vorlesens. „Es gibt bereits Geldautomaten mit Buchsen zum Einstöpseln des eigenen Kopfhörers“, beschreibt der Paderborner Experte.

In Europa sind laut Angaben der EU-Kommission lediglich 38 % der Geldautomaten mit speziellen Optionen für Sehbehinderte ausgestattet. Damit hinkt Europa weit hinter den USA mit 61 % her. In Kanada wurden inzwischen fast alle SB-Terminals behindertengerecht umgestaltet. Der Markt für derartige Geldautomaten ist laut EU-Kommission groß, denn 87 Millionen Europäer sind derzeit älter als 65 Jahre und jeder sechste EU-Bürger hat eine Behinderung.

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 01.09.2011
Quelle: Bankazubis.de

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