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Volkskrankheit Burnout: Finanzbranche ist Spitzenreiter
 
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.09.2011 14:43
Es fing mit Schlafstörungen und mangelndem Antrieb an. Es folgten Konzentrationsprobleme, Kopfschmerzen, Erschöpfung und das Gefühl völliger Überlastung. Am Schluss wurde selbst das Telefonieren zur Qual: Jürgen N., Handelsvertreter und Generalagent einer deutschen Versicherung, dessen tägliches Brot die Kommunikation ist, zog sich nach und nach von seinen Mitmenschen zurück. Nur zwei Jahre nachdem er die höchste Auszeichnung für seine Leistungen erhielt, meldete sich der 42-Jährige für längere Zeit krank. Die Diagnose: Erschöpfungsdepression. Burnout.

Immer mehr Menschen brechen unter dem Druck, in kürzester Zeit immer mehr und komplexere Aufgaben bewältigen zu müssen, zusammen. Besonders in der Finanzbranche ist das oft der Fall. „Wenn es so weitergeht, wird Burnout in fünf bis sieben Jahren die Krankheit Nummer eins sein“, sagt Klaus Grünewald, Fachbereichsleiter Banken und Versicherungen bei der Gewerkschaft Verdi.

So wandte sich in den 90er Jahren gerade einmal ein ausgebrannter Mitarbeiter jährlich an ihn, berichtet der Arbeitnehmervertreter. Mittlerweile aber werde er fast jede Woche mit diesem Problem konfrontiert. Auch Gert Kaluza, Leiter des GKM-Instituts für Gesundheitspsychologie, hat im Rahmen seiner Seminare zur Stressbewältigung häufig mit Banken und Versicherungen zu tun. „20 bis 30 Prozent meiner Klienten kommen aus der Finanzbranche“, sagt er.

Krankheit der Starken

Trotz des häufigen Auftretens ist Burnout ein Tabuthema in der Finanzwelt. Dabei sind es oft gerade die Leistungsstarken, die dieser Krankheit zum Opfer fallen. Wie Jürgen N., der zu den besten Außendienstmitarbeitern seiner Organisationseinheit zählte und seinen Kunden „immer das Bestmögliche“ bieten wollte.

Der Weg in das Burnout-Syndrom beginne oft mit einer Phase idealistischen Überengagements, erklärt Psychologie- Professor Matthias Burisch. Die Betroffenen stürzen sich hoch motiviert in ihre Aufgaben. Erst wenn die erhoffte Anerkennung dauerhaft ausbleibt, beginnt die Ausbrennphase, die mit Leistungsabfall und körperlichen Beschwerden einhergeht.

Den Status einer Krankheit hat Burnout nicht, da es im Krankheits-Klassifikationssystem der Weltgesundheitsbehörde ICD-10 nicht als offizielle Diagnose auftaucht. Daher weichen Ärzte und Psychologen auf die Diagnose Depression aus. „Burnout ist letztlich eine Erschöpfungsdepression“, erklärt Kaluza.

Viele Betroffene meiden diesen Begriff jedoch, weil sie die Depression im klinischen Sinne mit der Niedergeschlagenheit verwechseln. Zu Unrecht. Denn neben gedrückter Stimmung, Antriebsschwäche und geringem Selbstwertgefühl, die für Niedergeschlagenheit typisch sind, zeigen Depressive weitere Symptome wie Verlust von Freude und Interesse an Aktivitäten, Gewichtsveränderungen, Schuldgefühle, Schlafprobleme bis hin zu Suizidgedanken. Darüber hinaus sind bei ihnen die Symptome stärker ausgeprägt und bestehen ununterbrochen seit mindestens zwei Wochen.

Ehrgeiz trifft Ängstlichkeit

Damit es bei einem Menschen zur Erschöpfungsdepression kommt, müssen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale und äußere Rahmenbedingungen zusammentreffen. Neben Idealismus, Ehrgeiz und dem Streben nach Perfektion begünstigen Ängstlichkeit und ein hohes Sicherheitsbedürfnis die Entstehung von Burnout.

Gerade in der Versicherungsbranche, die mit Sicherheit handelt, ist das laut Burisch besonders fatal. Was die Arbeitsbedingungen betrifft, können bei Angestellten eine hohe Arbeitsbelastung, Zeitdruck, schlechtes Betriebsklima und unzureichender Einfluss auf die Arbeitsorganisation bei gleichzeitig hoher externer Kontrolle zu Burnout führen.

Bei Selbstständigen hingegen stehen das unternehmerische Risiko, das sie selbst tragen, sowie die sehr hohen Anforderungen an die Selbstorganisation und die Vermischung von Beruflichem und Privatem im Vordergrund. Wer der Entstehung von Burnout vorbeugen will, sollte eine Balance zwischen Arbeiten und Erholung finden. „Sorgen Sie dafür, dass Sie ,mit leerem Rucksack‘ nach Hause kommen“, empfiehlt Burisch. Ohne Aktenkoffer und Laptop, aber auch ohne die Tagesreste an Sorgen. „Stellen Sie sich vor, Sie kommen daheim an und sagen: Schatz, wir gehen aus. Ihr privates Umfeld wird vermutlich begeistert sein. Sie werden sich erholen. Und besser schlafen.“

Info: Burnout-Phasen nach dem Modell von Matthias Burisch vom Burnout-Institut Norddeutschland

Phase 1: Überengagement, gefolgt von Erschöpfung
Phase 2: Reduziertes Engagement, „innere Kündigung“
Phase 3: Emotionale Reaktionen; Schuldzuweisungen, Niedergeschlagenheit,
erhöhte Reizbarkeit
Phase 4: Abbau der Leistungsfähigkeit, Motivation und Kreativität
Phase 5: Verflachung des emotionalen und sozialen Lebens
Phase 6: Körperliche Symptome wie Kreislaufprobleme, Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzen, geschwächtes Immunsystem
Phase 7: Existenzielle Verzweiflung

Quelle:
http://www.dasinvestment.com/nc/berater/news/datum/2011/09/16/volkskrankheit-burnout-finanzbranche-ist-spitzenreiter/
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.09.2011 15:48
Verwundert mich nicht. Wenn man dann noch die Leute betrachtet, die auf Teufel komm raus verkaufen sollen und ständig den Chef im Nacken haben und Angst um ihren Job haben, dann wird Burnout bald zum Normalzustand. Menschen sind eben nur noch "Human Ressources" oder "Nummern im System" und Ressourcen beutet man aus, bis es nichtmehr geht.
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.09.2011 15:50
@ troy

ja allerdings habe ich irgendwo gelesen, dass die Quote bei den selbstständigen Finanzberatern mindestens genauso hoch ist und da sitzt kein chef mehr im Nacken. Da muss man halt selsbt ranklotzen und den Leuten die sachen verkaufen um über die runden zu kommen!
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.09.2011 20:49
Korrekt ! Diese Sache ist auch nicht besser, wobei eben hier keine weitere Person ist, die einem im Nacken sitzt.
 

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