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Bereich Finanzwelt & Bankpraxis
Moderator: TobiasH
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Forenübersicht >> Finanzwelt & Bankpraxis

Rekordverlust bei Citi oder Auswirkungen der Hypothekenkrise
 
djb
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.01.2008 16:03
http://www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/Doc~EE898BB5007884D07BA1C18200C3AF77A~ATpl~Ecommon~Scontent.html


15. Januar 2008 Mit leichten Kursgewinnen reagierte die Aktie der amerikanischen Großbank Citigroup in Europa anfänglich auf die am Dienstag vorgelegten Umsatz- und Ertragszahlen sowie auf die Megaabschreibungen der Bank auf Hypothekarpapiere.

Diese kurzfristige Kursreaktion dürfte kaum überraschen, hatte die Aktie seit hrem Hoch im Dezember des Jahres 2007 in den vergangenen Monaten doch bis zu 54 Prozent ihres Wertes verloren, nachdem sie sich am amerikanischen Hypothekarmarkt verspekuliert hatte. Die Krise, die unter anderem durch die dramatische Fehlbewertung strukturierter Kreditzertifikate und das das dadurch ausgelöste Misstrauen unter den Banken - keine scheint zu wissen, wo die Risiken wirklich liegen - führte im vergangenen Geschäftsjahr zum größten Verlust in der 196-jährigen Geschichte des Unternehmens, zur Kürzung der Dividend und macht eine Kapitalerhöhung sowie den Abbau von Stellen notwendig.

Die Musik hat gestoppt

Bis zuletzt hatte das Management unter der damaligen Führung von Charles Prince vor seinem Rücktritt im November des vergangenen Jahres die dramatische Entwicklung am Immobilienmarkt einfach ignoriert. „Die Musik ist noch nicht zu Ende,“ hatte er noch kurz zuvor behauptet. Kritiker warfen ihm vor, mehr Zeit auf dem Golfplatz als zur Führung der Bank verwendet zu haben.

Das Resultat lässt sich nun sehen: Mit einem Verlust von 9,83 Milliarden Dollar oder 1,99 Dollar je Aktie alleine im vierten Quartal des vergangenen Jahres erzielte die Bank den größten Quartalsverlust in der Geschichte des Unternehmens. Der JAhresgewinn je Aktie liegt gerade noch bei 92 Cents, nachdem er im Jahr 2006 noch 4,22 Dollar betragen hatte. Gleichzeitig muss das Unternehmen die Dividende im Vergleich mit der Vorjahresperiode um 40,7 Prozent auf 32 Cents je Aktie senken, den Abbau von 4.200 Stellen ankündigen und die Aufnahme von Kapital von externen Anlegern in Höhe von weiteren 14,5 Milliarden Dollar bekannt geben. Schon im November des vergangenen Jahres war eine Kapitalspritze in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar von Anlegern aus Abu Dhabi nötig gewesen, um die Eigenkapitalbasis der Bank zu stärken.

Der Grund für den riesigen Quartalsverlust ist in den großen Abschreibungen zu finden, die die Bank mit Blick auf Hypothekarpapiere mit deutliche gefallenen Wert tätigen musste und muss. Alleine im vierten Quartal belaufen sich diese Abschreibungen auf 18 Milliarden Dollar. Das ist mehr als das Doppelte dessen, was die Bank noch im Dezember erwartet hatte. Daneben stellte die Bank im vierten Quartal weitere 4,1 Milliarden Dollar zurück, die dazu dienen sollen, künftige Verluste im Kreditgeschäft zu decken. Damit entsprecht die Summe der Abschreibungen bisher zwar nicht ganz den starken Befürchtungen des Marktes. Allerdings ist die Kreditkrise noch lange nicht ausgestanden. Kritische Anleger rechnen mit weiteren schlechten Nachrichten in den kommenden Monaten. Aus diesem Grund dürfte die Aktie im Europa anfängliche Kursgewinne rasch wieder aufgegeben haben.

Auf dieser Basis dürfte man die Aktie des Unternehmens vorerst kritisch betrachten müssen, auch wenn strategische Anleger einsteigen und wenn mutige Spekulanten zum Kauf der Papiere raten mögen. Immerhin erklärte Unternehmenschef Vikram Pandit, die Bank arbeite an der Verbesserung der Risikomodelle und an einer strikteren Kontrolle der Kostenentwicklung. Solche Äußerungen sprechen für sich und dafür, dass in diesen Bereichen in der Vergangenheit einiges im Argen lag.

Mit Kurs-Gewinnverhältnissen von 7,8 und 7,45 auf Basis der Gewinnschätzungen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr scheint die Citi-Aktie optisch zwar sehr günstig zu sein. Allerdings gehen die Analysten offensichtlich davon aus, dass die Bank wieder wird zur Profitabilität der vergangenen Jahre zurückkehren können. Allerdings gibt es daran Zweifel. Denn erstens sind sich Bobachter darin einig, dass die Immobilienkrise noch länger andauern und das damit verbundene Geschäft bremsen wird. Dabei hatten die Banken in den vergangenen Jahren überproportional vom Immobilienboom profitiert. Zweitens müssen die Banken künftig aufgrund der schlechten Erfahrungen mit den SIVs mehr Risiken mit Eigenkapital unterlegen. Das jedoch senkt die Profitabilität.
djb
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.01.2008 16:05 - Geaendert am: 15.01.2008 16:07
noch ein interessanter Artikel :

http://www.faz.net/s/RubF3F7C1F630AE4F8D8326AC2A80BDBBDE/Doc~E57ADD8DAC60044998730DB61304AEDB4~ATpl~Ecommon~Scontent.html

edit: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,528739,00.html
Johnny
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.01.2008 17:11
Hypo Real Estate
Helle Panik bei Hypo-Aktionären
Die Krise an den internationalen Finanzmärkten trifft den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate plötzlich mit großer Wucht - die Aktien stürzen ins Bodenlose. Es ist einer der größten Abstürze in der Geschichte des Dax.
baenkli
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.01.2008 17:47
und, deutsche bank, wo bleibt da der absturz?

dass das so ewig dauert, bis da mal die marktbereinigung kommt...
Johnie_Walker
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.01.2008 18:34
ja echtmal, die ganzen banken sollen endlich mal ne ordentliche korrektur erleben, damit man da mal einsteigen kann! Commerzbank is ja schon soweit!
Dallas
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 16.01.2008 00:00
Wir haben leider / Gott sei dank davon profitiert.

Unser Haus leiht momentan den großen Banken Geld aus, welche durch die Krise in den USA kurzfristig in Not geraten sind ;-)

(aber alles abgesichert ;-)))
CeeJay
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.01.2008 13:59
"und, deutsche bank, wo bleibt da der absturz?

dass das so ewig dauert, bis da mal die marktbereinigung"

" ja echtmal, die ganzen banken sollen endlich mal ne ordentliche korrektur erleben, damit man da mal einsteigen kann! Commerzbank is ja schon soweit! "

Immer diese Leichenfledderei!
azubine554
Rang: IPO

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Verfasst am: 16.01.2008 14:01
@ Dallas

In welcher sparkasse arbeitest du??
sunstripe
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 16.01.2008 14:28 - Geaendert am: 16.01.2008 14:29
ja die deutsche bank hat es ja nach unternehmensangaben nicht / nur leicht erwischt...
da wird nicht viel kommen, die hat ja auch eher davon profitiert....(ikb)
naja is halt alles ein bisschen doof gelaufen...
machen kann man nicht mehr viel,außer schadensbegrenzung....

wie sichert ihr euch ab?
habt ihr eure einzelwerte verkauft,oder seid ihr gegenpositionen eingegangen?

würde mich mal interessieren.....

lg a
kaffee
Rang: Start-Up

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Verfasst am: 16.01.2008 14:33
Wie kommt man eigentlich im Rang in bankazubis höher?
djb
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.01.2008 14:47 - Geaendert am: 16.01.2008 14:48
Jeder Rang kostet 10 Euro

versuchs mal mit der Suchfunktion Suchwort: "Rang" oder "Ränge"
CeeJay
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.01.2008 14:51
Man, ich hab 20,- pro Rang bezahlt.
Foppel
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 16.01.2008 14:52
Ich musste nur mit den Admins schlafen...!
TobiasH
Rang: Moderator

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Verfasst am: 16.01.2008 15:55 - Geaendert am: 16.01.2008 15:55
Jetzt mal Scherz bei Seite :-)

Ganz einfach:
Je mehr Beiträge desto höher der Rang.

Euer Admin

Tobias

djb
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 17.01.2008 15:41
und weiter gehts:

Merrill Lynch verzockt 14 Milliarden Dollar
Die US-Investmentbank Merrill Lynch muss angesichts der Krise am Hypothekenmarkt erneut Milliarden abschreiben. Die Verluste im vierten Quartal summieren sich auf zehn Milliarden Dollar.


Merrill-Lynch-Büro in New YorkMerrill Lynch müsse 14,1 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro) abschreiben, teilte die US-Investmentbank am Donnerstag in New York mit. Dadurch falle im vierten Quartal mit 9,8 Milliarden Dollar der größte Nettoverlust in der Firmengeschichte an. Die Zahlen sind damit schlechter als von Branchenexperten erwartet – deshalb verloren Merrill-Aktien vorbörslich 3,7 Prozent und belasteten neben der Wall Street auch die Börsen in Europa. Für das Gesamtjahr summieren sich die mit der Hypotheken-Krise verbundenen Verluste bei Merrill damit auf 23 Milliarden Dollar.

Analysten bewerteten die Zahlen gemischt. Der Verlust sei höher als vorhergesagt, die Abschreibungen waren indes in dem Umfang erwartet worden, sagte Peter Boockvar von Miller Tabak & Co in New York. Ob damit alle Unwägbarkeiten aus der Merrill-Bilanz bereinigt seien, lasse sich aber nicht sagen. „Jetzt fangen die Leute erst an, wirklich zu begreifen, wie tiefgreifend diese Krise ist“, sagte Angus Campbell von Capital Spreads in London. Allerdings versuchten die Banken derzeit erfolgreich, Investoren an Bord zu holen. Deshalb sei es eher unwahrscheinlich, dass es Kürzungen bei den Dividenden geben werde, was wiederum positiv für die Anleger sei.

Merrill hat sich angesichts der Krise in den vergangenen Monaten bereits 13 Milliarden Dollar frisches Kapital gesichert, unter anderem von Investoren aus den USA und Asien. Schon am Dienstag hatte die Citigroup Abschreibungen von 18 Milliarden Dollar eingeräumt und deshalb einen Verlust von knapp zehn Milliarden Dollar verbucht. sie/Reuters

http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/hypothekenkrise_aid_233953.html
djb
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Verfasst am: 17.01.2008 15:43
Ein Artikel noch von Vorgestern:

US-Immobilienkrise
Die nächste Schockwelle rollt
An den Börsen regiert die Angst: In dieser Woche verkünden US-Banken dramatische Zahlen. Die Immobilienkrise ist längst nicht ausgestanden – im Gegenteil.

Die Woche der Wahrheit hat begonnen: Die US-Großbank Citigroup verbucht allein im vierten Quartal fast zehn Milliarden Dollar Verlust und muss 18 Milliarden Dollar abschreiben. Am Mittwoch legt Konkurrent JP Morgan Zahlen vor, am Donnerstag Merrill Lynch – der Anfang eines Zahlenreigens in der Branche. Schon jetzt ist klar: Erneut schreiben Institute gigantische Milliardensummen ab – als Folge der Immobilienkrise, die das Land seit mehr als einem halben Jahr in Atem hält.

Analysten rechnen mit den schlechtesten Quartalszahlen der US-Banken seit Jahren. Im Schnitt gehen sie bei den 15 größten Finanzinstituten durchweg von rückläufigen Ergebnissen aus. Die Citigroup kostete das Immobilien-Fiasko noch einmal 18 Milliarden Dollar. Bislang hatte die Bank für das vierte Quartal von elf Milliarden Dollar gesprochen. Merrill Lynch werde 15 Milliarden Dollar abschreiben müssen, berichtete die „New York Times“.

Die Summen treiben Anlegern den Schweiß auf die Stirn. „An den Börsen herrscht die höchste Alarmstufe“, sagt Carsten Klude, Chefvolkswirt der Hamburger Privatbank MM Warburg. Seit Jahresbeginn zwingt vor allem die Furcht vor unentdeckten Löchern in den Bankbilanzen die US-Börse in die Knie.

Der Dow Jones etwa mit den 30 größten Industrieunternehmen der USA verlor fünf Prozent in nur acht Handelstagen. Geht es nach Volkswirt Klude, wird das Ende der Talfahrt so bald nicht erreicht sein. „Man muss mit weiteren Hiobsbotschaften von Banken rechnen.“

Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann warnte am Montag vor weiteren Abschreibungen im Finanzsektor. Es sei möglich, dass die Marktturbulenzen auf die Gesamtwirtschaft übergreifen.

Die Unsicherheit über die tatsächlichen Verluste am Immobilienmarkt, sie hängt wie ein Damoklesschwert über den Märkten. „Bis Mitte 2008 ist da nichts gegessen“, fürchtet Martin Weber, Professor für Bankbetriebslehre an der Universität Mannheim. Es sei unklar, wie viel Kapital die Banken retten könnten. „Die Institute haben sich verzockt“, erklärt Weber.

http://www.focus.de/finanzen/boerse/aktien/tid-8575/us-immobilienkrise_aid_233449.html
djb
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 18.01.2008 11:19
Frankfurt am Main - Die KfW hat den Startschuss gegeben: Potentielle Interessenten könnten Gebote für die IKB abgeben, teilte die staatliche Förderbank jetzt mit. Die KfW hält derzeit 37,8 Prozent an der Mittelstandsbank. Auch die Stiftung Industrieforschung, die mit 11,8 Prozent zweitgrößter IKB-Anteilseigner ist, beabsichtigt den Angaben zufolge, ihren Anteil zu veräußern. Einem Insider zufolge gibt es 30 bis 40 Interessenten aus dem In- und Ausland für die IKB. Die KfW lehnte einen Kommentar dazu ab.

Finanzkreisen zufolge will auch die Privatbank Sal. Oppenheim ihren IKB-Anteil von rund fünf Prozent loswerden. "Es wird wohl darauf hinauslaufen, dass auch Sal. Oppenheim verkauft", sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Letztlich hänge dies aber davon ab, wer die IKB übernehme. Bei einem strategischen Investor sei ein Verkauf praktisch ausgemachte Sache. Die Investmentbank lehnte eine Stellungnahme ab.

Die Düsseldorfer IKB war infolge der Krise am Markt für zweitklassige US-Hypothekenkredite in Existenznot geraten. Um das Institut zu retten, war die KfW Ende Juli eingesprungen. Daneben beteiligte sich fast die gesamte deutsche Kreditwirtschaft an einem milliardenschweren Rettungspaket.

KfW-Chefin Ingrid Matthäus-Maier hatte Mitte Dezember bekanntgegeben, dass die staatliche Bank ihre IKB-Beteiligung um 400 Millionen Euro abgeschrieben habe. Zur Risikovorsorge musste die Förderbank nach damaligen Angaben einen Betrag von 4,95 Milliarden Euro zurücklegen.

ase/ddp/Reuters

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,529409,00.html
djb
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Verfasst am: 19.01.2008 11:27
Das Machtgefüge der Banken verschiebt sich

19. Januar 2008 Die seit Monaten an den Finanzmärkten tobende Krise hat das Machtgefüge der Banken kräftig durcheinandergewirbelt. Noch vor einem Jahr dominierten amerikanische Häuser die Rangliste der wertvollsten Banken. Doch die jüngsten Milliardenverluste haben Amerikas Kreditinstitute enorm geschwächt, europäische Banken haben aufgeholt. Zugleich nutzen Staatsfonds aus Schwellenländern die Schwäche der Banken geschickt aus, um sich in die Finanzbranche der westlichen Hemisphäre einzukaufen. Auch europäische Banken verhandeln hinter den Kulissen mit den politisch verteufelten Investoren.

Noch vor einem guten halben Jahr gab es eine klare Hackordnung in der westlichen Bankenwelt: Ganz oben auf der Liste der wertvollsten Finanzhäuser standen die amerikanischen Banken Citigroup und Bank of America; lediglich die britische HSBC konnte dank einer Marktkapitalisierung von gut 160 Milliarden Euro mithalten. Der Trend zur Größe schien unaufhaltsam. „Um ernsthaft mitspielen zu können, wird man künftig 100 Milliarden Euro Marktkapitalisierung benötigen“, sagte der Dresdner-Bank-Vorstandsvorsitzende Herbert Walter vor einem Jahr, als die Welt der Banken noch in Ordnung schien. Doch seit der heftigen Kreditkrise ist nichts mehr wie vorher. „Mitspielen“ nach Walters Definition können nur noch zwei Banken: Lediglich Bank of America und HSBC schaffen es über die Schwelle von 100 Milliarden Euro. Und die lange dominierende Citigroup ist in Amerika gar auf den dritten Platz zurückgefallen.

Die Stunde der Asiaten und Araber

Gleichzeitig hat die Stunde der Asiaten und Araber geschlagen. Die Staatsfonds aus diesen von der internationalen Finanzkrise bislang weitgehend unbehelligten Ländern haben sich zuletzt in die westliche Finanzwelt eingekauft: Nach Zahlen der Investmentbank Morgan Stanley haben die aus Petrodollars und Exportüberschüssen gespeisten Fonds seit Ostern 2007 fast 70 Milliarden Dollar in westliche Finanzunternehmen gepumpt. Und 93 Prozent dieses Geldes stammt aus nur fünf Ländern: Die Staatsfonds aus Singapur, China, Abu Dhabi, Südkorea und Dubai haben die Gelegenheit zum günstigen Einstieg bei namhaften Häusern wie Citigroup, Merrill Lynch, UBS, Blackstone und Barclays genutzt.

Damit ist der Investitionshunger der von hiesigen Politikern und vielen deutschen Topmanagern äußerst kritisch beäugten Staatsfonds noch lange nicht gestillt. Die nach Schätzungen mittlerweile mehr als 2,8 Billionen Dollar schweren Anlagegesellschaften sind auf der Suche nach weiteren Einstiegsgelegenheiten. Sie haben es auf Banken mit starkem Wertpapiergeschäft und große Vermögensverwalter abgesehen. Auch auf europäische Banken mit guten Markennamen werfen die Staatsfonds ein Auge. „Es gibt namhafte Adressen, die mit Staatsfonds über einen Einstieg sprechen“, sagt ein Investmentbanker. Die Banken nutzen die Chance, neue Kapitalgeber an Bord zu holen und sich über die Staatsfonds den Zugang zu den asiatischen und arabischen Märkten zu sichern. Analysten von Morgan Stanley nennen unter anderen die Deutsche Bank, die Deutsche Börse, die Credit Suisse Gruppe und Julius Bär als Kandidaten. Bereits im Jahr 2007 hat das Emirat Dubai einen Anteil von 2,2 Prozent an der Deutschen Bank gekauft.

Renditeorientierte Strategie der Staatsfonds

Schon Anfang der neunziger Jahre griff der Großanleger und saudische Prinz Alwaleed Bin Talal der damals schwächelnden Citicorp mit rund 550 Millionen Dollar unter die Arme. Ein gutes Investment: Selbst nach dem jüngsten Kursrutsch dürfte sich das Kapital in etwa verzehnfacht haben. Die jüngsten Fälle sprechen für eine ähnlich renditeorientierte Strategie der Staatsfonds. Besonders bei den in ihrer Notlage nach Kapital gierenden amerikanischen Banken haben sich die Investoren ungewöhnlich happige Dividenden garantieren lassen.

Mitspracherechte haben die in der Politik gefürchteten neuen Könige der Kapitalmärkte für ihre Minderheitsbeteiligungen dagegen nicht erhalten. Jedoch verfolgen die Staatsfonds nach Ansicht von Bankern durchaus auch strategische Ziele: das Abschöpfen von Knowhow, um die unterentwickelte Finanzbranche ihrer Heimatländer aufzumöbeln.

http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~ED69042692F274CD78FF53893DA0750DD~ATpl~Ecommon~Scontent.html
 

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