Abschlusskosten bei Lebens- und Rentenversicherungen |
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Verfasst am: 14.07.2008 14:06 - Geaendert am: 14.07.2008 14:08 |
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Ab 1. Juli 2008 müssen die Versicherungsgesellschaften die Karten auf den Tisch legen. Für den Abschluss einer Lebens- und Rentenversicherung zahlt der Versicherungsnehmer ein paar Tausend Euro Kosten.
Die neue Verordnung über Informationspflichten in Versicherungsveträgen zwingt die Abschlusskosten, die bis zu 11,13 % der Beitragssumme betragen können, offen zu legen.
Wie schaut dies in der Praxis aus? |
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Verfasst am: 14.07.2008 16:51 |
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Es ist lediglich erforderlich dem Kunden das sog. Informationspaket bei Vertragsabschluss auszuhändigen - wie ja vorher auch schon.
Dort hat der Versicherer seine kalkulatorischen Kosten schriftlich (im
Fließtext) nieder gelegt.
Ein ausdrücklicher mündlicher Hinweis gegenüber dem Kunden ist nicht erforderlich. |
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Verfasst am: 15.07.2008 21:26 |
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Es ist wohl eine Taktik, den Versicherungsnehmer mit ellenlangen Texten zu zumüllen. |
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Verfasst am: 16.07.2008 08:33 |
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ach so ein schmarrn. es ist eine übersichtliche aufstellung.
ich spreche natürlich nur von "unserer" versicherung, wie andere das handhaben, keine ahnung! |
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Verfasst am: 16.07.2008 14:31 - Geaendert am: 16.07.2008 14:34 |
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@ Milli
Wie viel % Kosten fallen bei deiner Versicherung an?
5,3 % der Beiträge als Vertriebskosten?
2 % der Beiträge als Verwaltungskosten? |
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Verfasst am: 17.07.2008 08:39 |
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Das kann man doch nicht verallgemeinern. Ist ja bei jeder Variante anders.
Beispiel:
Klassische Rentenversicherung, VN=20-Jähriger, Laufzeit bis Alter 65, Beitrag 50 € mtl.
Kosten: 3,70% der Summe der Beiträge (entspricht ca. 997 €)
+ im Beitrag einkalkulierte Kosten von 4,84 €/Monat |
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Verfasst am: 17.07.2008 11:51 - Geaendert am: 17.07.2008 11:54 |
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Bei einer Laufzeit von 45 Jahren fallen 3,70% der eingezahlten Beiträge an.
Es werden die Abschlusskosten auf die gesamte Laufzeit verteilt.
Beiträge = 50 € * 12 * 45 = 27.000 €
4,84 €/Monat * 12 * 45 = 2.613,60 € Kosten
Kostensatz = 9,68 % |
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Verfasst am: 17.07.2008 12:15 |
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ja...und weiter?
Übrigens: den Kunden interessieren €uro, und nicht %! |
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Verfasst am: 17.07.2008 16:42 |
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Meine Kollegen wurden drauf hingewiesen diese Kosten in der Beratung zu nennen.
Eigentlich schwachsinnig, dass alles auf Euro genau ausgewiesen werden muss.
Warum muss ein Bäcker und auch ein Metzger nicht auf sein Preisschildchen schreiben: "Herstellungskosten+mein Gewinn" oder der Autohändler? Kaufpreis 30.000,- mein Gewinn 4.500,- ! |
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Verfasst am: 17.07.2008 16:51 |
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@dallas
da geb ich dir recht! |
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Verfasst am: 17.07.2008 17:47 - Geaendert am: 17.07.2008 17:49 |
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der 9,88 % Kosten auf seine Beiträge bezahlt, nicht überrascht ist.
Außerdem ist es doch ein Unterschied, ob ich Sachwerte kaufe, die ich sehen kann oder Versprechungen, die in 45 Jahren eingelöst werden sollen. |
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Verfasst am: 17.07.2008 18:00 |
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@Herrmann
90% der leute interessieren sich nicht für %!!
Denen ist das in diesem fall egal!!
Ist leider so. |
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Verfasst am: 17.07.2008 18:24 |
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Na dann haben sie ein leichtes Spiel. |
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Verfasst am: 18.07.2008 00:55 |
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@Herrmann
Deswegen dem Kunden die Vorteile aufzeigen.
Kein Kunde kauft oder nimmt ein Produkt, wenn er den Vorteil nicht sieht.
Als Finanzdienstleister sind wir nichts andres als Vertriebler, welche auch was verdienen wollen und auch müssen.
Sonst gäbe es noch mehr Arbeitslose in Deutschland.
Wir wollen Geld verdienen (richtig) jedoch der Kunde soll aber auch seinen persönlichen Vorteil haben.
Ich weiss, dass Gier Hirn frisst, und deswegen auch Versicherungen usw. nicht gerade den besten Ruf geniessen.
Aber Audi, Mercedes usw. wollen ja auch verdienen... Man(n) zahlt den Preis, und hat was davon. (normalerweise) |
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Verfasst am: 06.11.2008 19:40 - Geaendert am: 06.11.2008 19:41 |
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Noch eine Besonderheit:
In der Lebensversicherung wird mit einer höheren Sterblichkeit gerechnet wird – was die Prämie dort verteuert – und in der Rentenversicherung mit einer niedrigeren Sterblichkeit, was dort die Prämie ebenfalls verteuert.
Bekanntlich kann ein Mensch nur 70 oder 90 Jahre alt werden. Doch für den Versicherer geht beides. Wenn er seinem Kunden eine Rentenversicherung verkauft, profitiert er davon, wenn der Versicherte früh stirbt, bei einer Risikolebensversicherung ist es umgekehrt.
Quelle:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/fakten/streit-um-die-lebenserwartung;2076477 |
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Verfasst am: 07.11.2008 15:42 |
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@ Hermann:
Ich muss schon sagen man merkt das aus Ihnen ein Lehrer spricht! Nicht, dass das von Nachteil ist.
In dem Kundengeschäft, welches wir Tag ein Tag aus mit unseren (meinen) Kunden haben fällt einfach auf, dass die Kunden eine Zahl in % nicht wirklich fassen können sondern die tatsächlichen Kosten gerne in EUR haben möchten.
Weiter muss ich sagen haben die Versicherung nicht so stark unter dem neuen VVG gelitten wie befürchtet (wenigstens bei uns). Aber der größte Mist ander Sache ist, dass mal wieder nur auf dem Finanzsektor geschaut wird. Ich finde es um einiges schlimmer, dass ein Autobauer einen Nobel Schlitten oder auch Kleinwagen für z.B. 50.000,00 EUR verkauft und erstmal seine 10-20 TEUR einstecken kann.
Aber egal ich finde das Verbraucherschutz sinnvoll und gut ist aber man sollte dann eine Lösung finden die für den gesamten Markt gleich ist! |
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Verfasst am: 07.11.2008 18:34 |
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Ich bin der Meinung, dass die Ansammlung von Geldvermögen in die Hände der Bankkaufleute gehört und nicht von Versicherungsgesellschaften.
Ein Bankkunde würde es sich nicht gefallen lassen, dass man zuerst die Kosten der ganzen Laufzeit deckt und dann erst mit der Vermögensanlage beginnt. Außerdem sind die Vorhersagen bei Versicherungen immer wage.
Da muss ich doch als Lehrer für Bankkaufleute kritisch die Kapitallebensversicherung und die Rentenversicherung beleuchten.
Die provisionsgesteuerten Verkäufer hören das aber nicht gerne. |
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