Grundbegriffe und Grundlagen der KuE
Kosten:
Kosten entstehen bei der Erstellung von Bankleistungen.
Sie stellen den bewerteten betrieblichen Güter- und Dienstleistungsverzehr dar und sind
leistungsbedingter Werteverzehr.
Kosten umfassen z.B. Aufwendungen für
- die Entlohnung von Arbeitskräften,
- den Verbrauch von Gütern,
- die Abnutzung von Anlagen,
- den Einsatz des monetären Faktors und
- die Inanspruchnahme fremder Dienstleistungen.
Leistungen:
Leistungen sind das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit und umfassen Marktleistungen
sowie innerbetriebliche Leistungen. Für die Kosten- und Erlösrechnung sind jedoch nur die
Marktleistungen maßgeblich, da davon ausgegangen wird, dass jede Markleistung bereits
innerbetriebliche Leistungen enthält.
Zu den Markleistungen zählen z.B.
- die Gewährung von Krediten,
- die Ausführung von Überweisungsaufträgen,
- etc.
Unter dem Begriff Bankleistung versteht man ebenfalls eine Marktleistung,
da sie für den Kunden bzw. den Markt erbracht wird.
Erlöse:
Erlöse entstehen bei der Verwertung von Bankleistungen.
Erlöse stellen die Entgelte für die erbrachten Bankleistungen dar. Erlöse sind
leistungsbedingter Wertezuwachs.
Zusammenhang zwischen Aufwendungen und Kosten sowie Erträgen und Erlösen:
Die Kosten und Erlöse können aus den Aufwendungen und Erträgen abgeleitet werden.
Aufwendungen und Erträge sind die übergeordneten Begriffe, die in der Gewinn- und
Verlustrechnung benutzt werden.
Aufwendungen:
Aufwendungen stellen den gesamten Verbrauch/Werteverzehr an Sachmitteln/Gütern
(z.B. Abschreibungen) und Dienstleistungen (z.B. Personalaufwand) des Kreditinstituts
im abgelaufenen Geschäftsjahr dar.
Zweckaufwendungen:
Aufwendungen, die bei der betrieblichen Leistungserstellung entstehen,
sind Zweckaufwendungen und damit zugleich Kosten. Aus der Sicht der Kosten- und Erlösrechnung
handelt es sich um Grundkosten (Aufwendungen = Kosten).
Neutrale Aufwendungen:
Aufwendungen, die nichts mit der betrieblichen Leistungserstellung zu tun haben
oder untypisch bzw. ungewöhnlich für den Betriebsablauf sind, sind neutrale Aufwendungen.
Diese Aufwendungen werden nicht in die Kosten- und Erlösrechnung übernommen, da es zwar
Aufwendungen aber keine Kosten sind.
Zu den neutralen Aufwendungen zählen
- betrieblich bedingte, aber außergewöhnliche Aufwendungen
(z.B. Aufwendungen für Schadensfälle).
- betriebsfremde Aufwendungen (z.B. Spenden),
- betrieblich bedingte, aber periodenfremde Aufwendungen
(also Aufwendungen, die ein anderes Geschäftsjahr betreffen)
Zusatzkosten:
Außerdem gibt es Kosten, die keine Aufwendungen sind (Zusatzkosten).
Zusatzkosten werden nicht in der GuV erfasst und beeinflussen sie daher nicht.
Sie sind für die Kalkulation von Bedeutung (kalkulatorische Kosten).
Die wichtigsten kalkulatorischen Kosten sind
- kalkulatorische Mietkosten,
- kalkulatorische Risikokosten,
- kalkulatorische Zinsen,
- kalkulatorische Abschreibungen und
- kalkulatorische Mindestreservekosten.
Erträge:
Bei den Erträgen und Erlösen verhält es sich ähnlich wie bei den Aufwendungen.
Betriebliche Erträge
Die betrieblichen Erträge decken sich in der Regel mit den Erlösen (Grunderlöse).
Beispiele für Grunderlöse:
- Zinserträge aus Kredit- und Geldmarktgeschäften
- Zinserträge aus festverzinslichen WP und Schuldverschreibungen
- Laufende Erträge aus Aktien, Beteiligungen und Anteilen
- Provisionserträge aus Dienstleistungsgeschäften
Neutrale Erträge:
Erträge, die nichts mit der betrieblichen Leistungsverwertung zu tun haben oder untypisch bzw.
ungewöhnlich für den Betriebsablauf sind, sind neutrale Erträge.
Diese Erträge werden nicht in die Kosten- und Erlösrechnung übernommen, da es zwar
Erträge aber keine Erlöse sind.
Zu den neutralen Erträge zählen:
- Betriebsfremde Erträge (z.B. Mieterträge)
- Außerorderdentliche Erträge (z.B. Erträge aus dem Verkauf von Anlagevermögen über Buchwert)
Desweiteren gibt es die Zusatzerlöse, die aber nur sehr selten vorkommen.
Leistungsbereiche im Bankbetrieb:
Die Leistungserbringung eines Kreditinstituts besteht aus zwei Teilen, nämlich einerseits der
Wertleistung und andererseits der Stückleistung.
Verdeutlichen lässt sich dies am Besten an folgendem Beispiel:
"Ein Kunde überweist von seinem Girokonto einen Betrag von 500 EUR.
Vor der Ausführung beträgt sein Kontostand 300 EUR im Haben."
Anhand dieses Beispiels sind beide Leistungsarten gut zu erkennen:
Einerseits erbringt das Kreditinstitut durch die Ausführung des Überweisungsauftrags eine
Dienstleistung. Diese Dienstleistung ist nur möglich, wenn der Betrieb Arbeitskräfte
beschäftigt, Maschinen und Einrichtungen sowie das benötigte Material
(z.B. Überweisungsvordrucke) bereitstellt.
Damit besteht die Dienstleistung aus verschiedenen Leistungen im technisch-organistorischen
Bereich (auch Betriebsbereich genannt). Die Leistungen im Betriebsbereich nennt man entsprechend
Betriebsleistungen.
Da die Leistungen in diesem Bereich in Mengeneinheiten ausgedrückt werden, spricht man auch
von dem Stückleistungsbereich bzw. den Stückleistungen.
Andererseits erbringt das Kreditinstitut durch die Bereitstellung der
fehlenden 200 EUR eine Leistung im finanzwirtschaftlichen Bereich. Dieser Bereich wird auch
als Wertbereich bezeichnet und die in ihm erbrachten Leistungen sind die Wertleistungen.
Merke:
Die Betriebsleistung (Stückleistung) wird im Betriebsbereich erstellt,
die Wertleistung im Wertbereich.
Betriebskosten und Wertkosten:
Bei der Erstellung von Marktleistungen entstehen Kosten.
Die Kostenteile einer Marktleistung, die durch die Betriebsleistung verursacht wurden,
nennt man Betriebskosten. Die Betriebskosten werden auch als Stückleistungskosten bezeichnet.
Arten von Betriebskosten sind:
- Personalkosten,
- Sachkosten,
- Werbungskosten,
- Abschreibungen auf Sachanlagen.
Die Betriebskosten lassen sich nach der Zurechnung zur Bankleistung in
Einzel- und Gemeinkosten unterscheiden.
Einzel- und Gemeinkosten:
Einzelkosten können einer einzelnen Bankleistung
direkt zugerechnet werden. Ein Beispiel sind hier die Scheckvordrucke, die direkt dem
Leistungsbereich "Zahlungsverkehr" zugeordnet werden können.
Gemeinkosten können nicht direkt einer bestimmten Bankleistung zugerechnet werden. Hierzu zählen z.B.
die Gebäudekosten.
Desweiteren lassen sich die Kosten in fixe und variable Kosten unterscheiden.
Fixe und variable Kosten:
Fixe Kosten, auch feste Kosten genannt, fallen unabhängig von der Beschäftigung eines
Kreditinstituts an. Sie sind vom Umfang und von der Höhe der erbrachten Bankleistung unabhängig.
Zu den fixen Kosten lassen sich z.B. Personalkosten, Mietkosten und Abschreibungen auf
Betriebsgebäude rechnen, da sie in der Regel nicht durch eine steigende oder fallende Anzahl
von Geschäftsvorgängen verändert werden.
Die variablen Kosten sind von der Beschäftigung eines
Kreditinstituts abhängig. Die Kosten für Büromaterial, Telefon und Porto steigen oder fallen
mit der Zu- bzw. Abnahme der Zahl der Bankleistungen. Auch Wertkosten sind in der Regel
variabel.
Die Kostenteile einer Marktleistung, die durch Wertleistungen verursacht werden,
nennt man Wertkosten.
Arten von Wertkosten sind:
- Annahme,Schaffung und Weitergabe von Geld
- Zinszahlungen für Einlagen,
- Risikokosten.
Betriebserlöse und Werterlöse:
Die von den Kreditinstituten erbrachten Leistungen werden am Markt verwertet.
Die Engelte für die Marktleistungen bezeichnet man als Erlöse.
Erlöse, die aus der Verwertung von Betriebsleistungen entstehen, werden Betriebserlöse genannt.
Zu den Betriebserlösen zählen:
- Provisionen und Entgelte aus dem Zahlungsverkehr,
- Kontogebühren,
- Bearbeitungsgebühren für Kredite,
- Provisionen aus Wertpapiergeschäften.
Erlöse, die aus der Verwertung von Wertleistungen entstehen, werden Werterlöse genannt.
Zu den Werterlösen zählen:
- Zinserlöse aus Krediten,
- Zins- und Dividendenerlöse aus Geld- und Kapitalanlagen der Bank.
Instrumente der Kosten- und Erlösrechnung:
Die Analysewerkzeuge in der Kosten- und Erlösrechnung sind die
Marktzinsmethode im Wertbereich und die Teilkostenrechnung im Betriebsbereich.
Kommentare
Durchschnittliche Leserbewertung: |
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Eine kleine Ergänzung, KaBaum, 17.05.2015 |
Die Zusammenfassung ist sehr gut und übersichtlich. Allerdings haben wir in der Schule gelernt, dass es keine Zusatzerlöse gibt.
Und auch in meinen Lehrbüchern steht ausdrücklich, dass es kalkulatorische Erlöse nicht gibt. |
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Toll :-), sweetsweety, 16.11.2011 |
Das ist total cool! Und super zum nachlesen. |
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Top!, Rantaplan, 17.11.2010 |
Finde ich sehr gut gemacht. Mein Lehrer ist leider so eine Schlaftablette, der überhaupt keine Ahnung hat wie er so ein simples (jetzt Simpel^^) Thema rüberbringt. Aber jetzt verstehe ich was er damit ausdrücken wollte. |
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Wow- Super Übersicht, Katiii, 15.11.2010 |
Super- Ist ja eigentlich ganz einfach!
Frag mich auch, warum die BS-Lehrer uns das nicht so vermitteln können ;-)
Danke :-) |
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Endlich hab ich die Unterschiede verstanden..., atinA, 06.09.2007 |
Hey, also das nenn ich mal großes Glück, dass ich den Artikel hier gefunden hab, Keiner konnte mir erklären, was der Unterschied zwischen den ganzen Begriffen ist...
Danke!!! Ich hoffe, nu kann ich es anwenden^^ |
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Super, jamily86, 21.05.2007 |
Vielen Dank für diese präzise Zusammenfassung! Da frag ich mich doch, warum unser Lehrer das nicht so erklären kann!? Kompliment!!! |
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Gute Zusammenfassung, noddy, 24.11.2004 |
Sehr fein - vielen Dank |
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Super, schally2000, 10.10.2004 |
ist echthilfreich. Merci |
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Gute Begriffserklärung, danjo, 17.03.2004 |
Endlich hab ich mal ne ordentliche Zusammenstellung der einzelnen Begriffe!
Ist vielleicht das erste Mal, dass ich ReWe verstehen könnte! DANKE!!! |
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Klasse!, Steffi_, 16.12.2003 |
Meine letzte Rettung! Kurz, kompakt und sehr gut zu verstehen. |
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Spitze, speed, 06.12.2003 |
kann mich nur anschließen - super Text - ich habs verstanden - danke! |
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Sehr schön..., N.A., 06.09.2003 |
kurz vor der Prüfing noch einmal solche Zusammenfassungen zu lesen.
DANKE |
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JA SAUBER !, The_Grave_Digger, 12.05.2003 |
Endlich raffts sogar der Grave Digger™
DANKE ! |
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Barwertkalkulation, RomanK, 11.03.2003 |
Kannst Du vielleicht auch mal was zur Barwertkalkulation schreiben? Ich raff das einfach nicht |
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endlich, , 09.01.2003 |
danke....endlich hab ich das auch gerafft...ich sags doch immer: Internet ist besser als Schule |
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Wahnsinn, N.A., 22.04.2002 |
Danka, danke, danke, ich habe endlich die Unterschiede gerafft, bin so oft durcheinander gekommen. 1000 Dank! |
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