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Konsum wird China boomen lassen

BANKMAGAZIN-Autorin Anja Kühner sprach mit Raymond Ma, Manager des im Februar aufgelegten und von Hongkong aus betreuten Fidelity China Consumer Funds.

BM: Warum haben Sie einen auf Konsumgüter konzentrierten Fonds aufgelegt?
MA: Im Export spielen viele chinesische Unternehmen bei der Weltelite mit. Die Regierung in Peking will diese Exportabhängigkeit im aktuellen Fünfjahresplan verringern und den Binnenkonsum stärken. Der hinkt weit hinter anderen Staaten hinterher. In China wird momentan nur etwa 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Konsum ausgegeben, in den USA liegt dieser Wert bei rund 70 Prozent. In den kommenden zehn Jahren wird sich diese Lücke auffüllen – und an dieser rasanten Entwicklung möchte ich mit meinem Fonds teilhaben. Dabei streue ich das Risiko, indem ich um die 125 unterschiedliche Werte im Portfolio halte.

BM: Welche Faktoren treiben das Wachstum in China?
MA: Ich bin überzeugt, dass China am Beginn einer neuen Phase strukturellen und nachhaltigen Wachstums steht. Den rasant wachsenden Binnenkonsum, der die Grundlagen für allgemeinen Wohlstand im Land legt, treiben fünf zentrale Kräfte an: Eine konsumorientierte Politik, das Wirtschafts- und Lohnwachstum, eine schnell zunehmende Verbreitung von Konsumgütern, der ansteigende Konsum höherwertiger Waren und nicht zuletzt die Urbanisierung.

BM: Manche Experten sagen für Chinas Wirtschaft eine harte Landung voraus. Was sagen Sie?
MA: Ich denke, dass die harte Landung Chinas bereits im vierten Quartal 2008 war. Meine Prognose für 2012 ist im besten Fall ein Wirtschaftswachstum im Konsumsektor von 12 Prozent. Das ist zwar weniger als in den vergangenen Jahren, aber immer noch deutlich mehr als in anderen Regionen der Welt. Im September gingen Chinas Aktienmärkte parallel zum weltweiten Kursverfall nach unten. Aber in den letzten Wochen haben einige Konsumtitel um 30 bis 50 Prozent zugelegt.

BM: Was sind Ihrer Meinung nach die attraktivsten Bereiche innerhalb des Konsumgüter-Sektors?
MA: In jeder Untergruppe gibt es vielversprechende Unternehmen. Momentan bevorzuge ich Warenhäuser, denn sie vereinen das Wachstum von mehren Sektoren, von Textilien über Elektronik bis hin zu Schmuck. Wenn es in einem Bereich nicht so läuft, dann reißt es ein anderer wieder heraus.

BM: Welchen Einfluss hat die nicht frei konvertierbare Währung Remnimbi auf Ihre Entscheidungen?
MA: In den kommenden drei bis fünf Jahren wird die Regierung in Peking vermutlich jedes Jahr den Kurs des Remnimbi um 3 bis 5 Prozent erhöhen. Doch wo genau der fair value der Währung liegt, das weiß niemand. Vielleicht ist sie ja sogar schon jetzt zu hoch bewertet? Wie auch immer das Ergebnis sein wird, auf meinen Fonds wird es kaum Einfluss haben, denn das Gros der Aktien ist an der Hongkonger Börse gelistet und daher mit Hongkong-Dollar bepreist.

BM: Welchen Einfluss hat die europäische Banken- und Währungskrise auf China?
MA: Wenn die Eurokrise in die nächste Wirtschaftskrise mündet, dann wird das auch China beeinflussen. Die Realwirtschaft Chinas koppelt sich allmählich von den Entwicklungen in Europa ab, aber die Aktienmärkte sind noch eng verknüpft. Genau wie die restliche Weltwirtschaft blickt auch China derzeit gespannt auf den Euro und die Situation europäischer Banken. Breiter angelegte China-Fonds haben die großen staatlichen Banken wie ICBC stark gewichtet in ihrem Portfolio. Staatsunternehmen hatten in den letzten Jahren eine gute Performance, weil sie von den Infrastrukturprojekten profitiert haben. Doch ich glaube nicht, dass China nochmal in der Lage sein wird, derart große Infrastrukturinvestitionen wie in der Krise nach der Lehman-Pleite aufzulegen. Da wurde viel Geld investiert, das die Kommunen und Provinzen selbst nicht hatten, sondern sich von den staatlichen Banken besorgen mussten. Diese waren zur Kreditvergabe verpflichtet. Für mich steht aber noch nicht fest, dass alle Gouverneure diese Kredite auch zurückzahlen können – und dann sehe ich auch ohne äußeren Einfluss Probleme auf die Banken zukommen.

BM: Man sagt, in China könne niemand Geschäfte machen ohne Beziehungen ...
MA: Das stimmt: Kontakte und Beziehungen spielen eine wichtige Rolle. Nur aufgrund meiner guten Kontakte habe ich die Möglichkeit, auch künftig an entscheidende Informationen heranzukommen. Ich habe in meiner Zeit vor Fidelity einige Unternehmen selbst an die Börse gebracht. Wenn ein Unternehmer in Hongkong ist, bei Investoren für sich wirbt und nur eine halbe Stunde freie Zeit hat, dann lädt er mich ein, denn er weiß, dass ich ihn verstehe. Da hilft es sehr, dass ich Mandarin spreche.

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 21.10.2011
Quelle: Bankazubis.de

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