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Interview: Mehr als erneuerbare Energien (Teil II)

Investieren, um das menschliche Leben zu verbessern: Das ist Alfred Platows Credo, Gründer und Präsident der Ökoworld Lux S.A. Mit BANKMAGAZIN sprach er über Werte und beschrieb den Investmentprozess seines Hauses.

BANKMAGAZIN: Wie verbunden fühlt sich Ökoworld nachhaltig orientierten Finanzinstituten wie GLS Bank, Triodos & Co.?
Platow: Die GLS Bank ist einer unserer großen Kunden, mit ihr arbeiten wir seit 25 Jahren zusammen. Kunde bedeutet für uns Vermittler. Die GLS Bank hat vor neun Jahren den kompletten Bestand von 14.000 Kunden der Ökobank Frankfurt übernommen, die wiederum von Anfang an für Versiko, also unsere Muttergesellschaft, einem börsennotiertem Versicherungsmakler, eine Einheit bildete und die ich 1983 mit ins Leben gerufen hatte. Mit Genossenschaftsbanken ist es eben in dieser Welt nicht so einfach zu existieren. Allerdings arbeitet die GLS Bank nach anthroposophischen Werten. Das tut Ökoworld nicht: Zwar gibt es ein Deckungsmuster, aber wir „glauben“ nicht. So saßen zum Beispiel schon Vertreter der katholischen Kirche am Ökoworld-Tisch, die unverrichteter Dinge wieder weiterzogen. Denn: Sollte wieder ein börsennotiertes Unternehmen mit dem Namen Condomi mit Sitz in Köln gegründet werden – das war ein Kondomhersteller in den 90er Jahren – dann würden wir dort sofort wieder ordentlich investieren, weil wir Kondome brauchen, um die Aidsverbreitung zu unterbrechen. Das wäre für die Katholiken aber ein KO-Kriterium. Auch zur deutschen Filiale der Triodos Bank, die es seit zweieinhalb Jahren gibt, haben wir enge Kontakte. Wenn sie sich aber im anthroposophischen Sektor weiter ausbreitet, wird es schwierig, so viel anthroposophisches Publikum gibt es in Deutschland einfach nicht. Die Umweltbank ist wie die GLS Bank ein sehr, sehr aktiver und guter Kunde der Ökoworld. Aber wollen Sie wissen, wer der größte Kunde ist?

BANKMAGAZIN: Ja, gerne.
Platow: Der größte Kunde ist die ING-DiBa. Die ING-DiBa hat riesige Mengen an Ratensparverträgen. Das sehen wir an den monatlich immer wieder fast gleichmäßig sich steigernden Beträgen. Die kommen nicht von Einzelinvestoren, sondern von vielen Menschen, die irgendwann einmal gesagt haben: „Okay, jeden Monat gehen 100 Euro in Ökoworld Ökovision Classic oder in Ökoworld Water for life oder in den New Energy Fund, das kann eigentlich nicht falsch sein.“ Außerdem ist die Deutsche Bank hervorzuheben. Sie hat über Jahre für uns gearbeitet, ohne Provision. Im Jahr 2004 hat die Deutsche Bank in ihrer Quartalsmitteilung an die Bankkunden Werbung für einen unserer Fonds gemacht: „Ökovision, der Fonds zum Ausruhen!“ Das hat dazu geführt, dass die Mitarbeiter in den Deutsche-Bank-Filialen begonnen haben, Ökovision zu verkaufen. Mittlerweile haben wir natürlich eine Vertriebsvereinbarung der Deutschen Bank, weil sich das Geschäft für beide Partner gelohnt hat. Gute Kontakte haben wir auch zu einigen Genossenschaftsbanken. Die Raiffeisenbank Aschau hat uns sogar zu ihrer Hauptversammlung eingeladen und unser Geschäftsführer Ralph Prudent hat dort einen Vortrag gehalten. Und über die dwp bank in Düsseldorf gibt es Kontakte zu den Sparkassen, bis auf eine Reihe ostdeutscher Institute, zu denen es bisher wenig bis gar keinen Kontakt gibt. Sehr aktiv vermitteln die Hamburger Sparkasse und die Kölner Kreissparkasse unsere Produkte. Den Erfolg machen die Berater, die das Thema ansprechen: Wenn sie zum Beispiel bemerken, dass ihr Kunde Mediziner ist, der auch Akupunktur oder Homöopathie oder ähnliche Dinge anbietet. Dieser Kunde wird grundsätzlich auch aufgeschlossen gegenüber Ökoworld sein.

BANKMAGAZIN: Stichwort Anleger: Glauben Sie, dass sich dessen Verhalten durch die Finanzkrise verändert hat?
Platow: Nein, auch nicht durch Tschernobyl oder andere Katastrophen. Es gibt zwar Entsetzen, aber es gibt keine durchschlagende persönliche Betroffenheit. Niemand geht in seine Filiale, haut mit der Faust auf den Tisch und sagt: „Ich möchte jetzt meinen Fonds wechseln.“ Das passiert nur, wenn es um Leib und Leben geht. Vergangenes Jahr gab es aber für viele Menschen einen Grund zu überlegen, ob sie wirklich in Öl investieren wollen. In Großbritannien hat das BP-Desaster viele Rentner direkt am Geldbeutel getroffen. Nachhaltigkeit, wenn wir diesen Begriff jetzt doch einmal verwenden wollen, ist also auch aus Risiko-Gesichtspunkten ein Thema. Und es ist extrem wichtig, dass die Bankberater diese Seite gegenüber dem Kunden aktiv ansprechen und Aufklärung sowie Prävention betreiben. Mit Unternehmen, die wie bei der Kapitalanlagegesellschaft Ökoworld in aller Konsequenz abgeprüft werden, bevor sie investiert werden, ist man als Anleger per se besser aufgehoben und vor bösen Überraschungen aufgrund so genannter „Nachhaltigkeitsfilter“ zur Risikosteuerung im Depot besser geschützt.

Quelle: Bankmagazin.de

Veröffentlicht von: TobiasH
Datum: 29.07.2011
Quelle: Bankazubis.de

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