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Bereich Einlagen, Sparförderung, Altersvorsorge und Steuerrecht
Moderator: TobiasH
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Forenübersicht >> Einlagen, Sparförderung, Altersvorsorge und Steuerrecht

offener vs. geschlossener Immobilienfonds
 
immortal
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 09.02.2010 22:14
worin unterscheiden sich die beiden Fonds genau ? wo habe ich den besseren steuerlichen vorteil ?
Bei einem offenem Immobilienfonds investiere ich mein Geld doch in Gebäude, Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte. Die Einkunftsart (von den 7 verschiedenen) lautet "Einkünfte aus Kapitalvermögen".Hierfür kann ich einen FSA stellen, bzw. die Erträge unterliegen der Abgeltungssteuer. Steuervorteil entsteht doch nur, wenn die Immobilie im Ausland steht und ich so höhere Freibeträge bekomme, oder ? Bei einem geschlossen Immbilienfonds zählen die Erträge zu den "Einkünften aus Vermietung und Verpachtung". Also hilft mir hier mein FSA nicht. Es ist doch nur sinnvoll, wenn mein Steuersatz unter 25 % liegt. Ich kann zwar in diesen Fonds noch Geld investieren, aber ich kann die Rücknahme nicht verlangen ( widerspricht das nicht dem Recht des Anlegers, jederzeit seine Anteile zu Lasten des Sondervermögens zurückzugeben ? ) und es kann doch jeder Fonds theoretisch geschlossen werden ?? ist das richtig was ich geschrieben habe ? gibt es noch wesentliche unterschiede, bzw vor-und nachteile ???
Apollondb
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 09.02.2010 22:44
Hast du keine Finanzplanung in der Schule gehabt? Da lernt man das. Zumal geschlossene Fonds nicht Prüfungsrelevant sind.
immortal
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 09.02.2010 22:56
Des Weiteren versteh ich nicht, dass die Kapitalanlagegesellschaft die Rechtsform einer AG oder GmbH inne heben muss.... ein geschlossener Fonds meist die Form einer KG aufweist? wird komplett die Rechtsform gewechselt ??? oder bleibt die GmbH erhalten und es ensteht eine Gmbh & Co. KG., wobei die Anleger nur noch das Kapital aufbringen, also zu Kommanditisten werden?
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 10.02.2010 23:23 - Geaendert am: 10.02.2010 23:25
Das Investmentgesetz gilt nur für offene Fonds.
Somit gibt es für geschlossene Fonds kein Rückgabrecht.

Beim geschlossenen Fonds wird i.d.R. ein Objekt, z. B. Allianz Arena München, finanziert. Die Kapitalanleger werden Gesellschafter einer KG usw. Der Mindestbetrag kann 1.000 €, 10.000 € oder sogar 100.000 € betragen.

Das Investmentgesetz schreibt vor, dass die Kapitalanlagegesellschaft die Rechtsform der GmbH oder AG haben muss.Der Anleger ist aber darn nicht beteiligt, sondern nur am Fonds.
immortal
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 11.02.2010 19:45
aber es gibt doch einen unterschied zwischen fonds, die gleich im vorfeld geschlossen sind, also z.B Beteiligungen an Seniorenresidenzen und fonds, die erst offen sind, z.B Immobilienfonds und dann geschlossen werden, weil zu viel Kapital herausgeholt wurde ??? das sind doch 2 komplett verschiedene geschlossene fonds oder ?
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 11.02.2010 20:05 - Geaendert am: 11.02.2010 20:07
Wenn ein offener Immobilienfonds hohe Liquiditätszufüsse hat, dann kann der Fondsmanager neue Immobilien kaufen. Somit wächst der Fonds. Fließt zu viel Liquidität ab, dann wird ein Rücknahmestopp verhängt.
Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 12.02.2010 18:24
Wurde ein Stopp der Rücknahme bei Immobilienfonds jemals eingesetzt?
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 12.02.2010 18:34 - Geaendert am: 12.02.2010 18:39
Ja, es gab in letzter Zeit wegen hoher Rückgaben von Großanlegern mehrere Stopps.

Die Fondsmanager der Gesellschaft Aberdeen haben den offenen Immobilienfonds Degi International erneut geschlossen.

Quelle:
http://www.focus.de/finanzen/boerse/fonds/finanzkrise-bittere-zeiten-fuer-offene-immobilienfonds_aid_344480.html

Die Aussetzung der Rücknahme kann nach § 81 Investmentgesetz bis zum Ablauf einer in den Vertragsbedingungen festzusetzenden Frist verweigert werden, wenn die Bankguthaben und der Erlös der nach § 80 Abs. 1 angelegten Mittel zur Zahlung des Rücknahmepreises und zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen laufenden Bewirtschaftung nicht ausreichen, längstens jedoch ein Jahr nach Vorlage des Anteils zur Rücknahme. Die Jahresfrist kann durch die Vertragsbedingungen auf zwei Jahre verlängert werden.
Nigl
Rang: IPO

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Verfasst am: 12.02.2010 19:26
Es gibt allerdings auch offene Immobilienfonds bei denen der Kauf nicht mehr möglich war,
so war es bei einem der Immo Fonds der Union letztes Jahr nicht möglich in diesen Fonds zu investieren. Nur Sparverträge konnten weiter geführt werden. Verkäufe waren jederzeit möglich.
QB3
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 13.02.2010 02:34 - Geaendert am: 13.02.2010 02:40
Im Oktober 2008 haben einige der größten Immobilienfonds (z.B. AXA Immoselect, CS Euroreal, SEB Immoinvest, KanAm grundinvest)die Rücknahme von Anteilsscheinen ausgesetzt.
Bei der Aussetzung der Anteilsrücknahme ist es nicht möglich, die Anteile an die Fondsgesellschaft zurückzugeben. Die einzige Möglichkeit der Liquidation besteht in einem Verkauf über eine Börse (z.B. Hamburg), bei dem der Preis jedoch durch Angebot und Nachfrage ermittelt wird. Deshalb wird es hier in der Regel einen Abschlag zu dem von der Fondsgesellschaft weiterhin festgestellten Rücknahmekurs geben.

Mit der Aussetzung der Anteilsrücknahme werden die Anleger vor Wertverlusten geschützt, die entstehen würden, wenn die Fondsgesellschaft Immobilien weit unter dem aktuellen Marktpreis verkaufen müsste, um die Rückgaben weiter zu bedienen.

Für die Aussetzung der Anteilsrücknahme gibt es verschiedene Fristen: Zuerst wird die Anteilsrücknahme für 3 Monate gestoppt. Danach kann die Rücknahmeaussetzung um weitere 6 Monate verlängert werden. Danach kann die Anteilsrücknahme noch für ein weiteres Jahr ausgesetzt werden. Sollte eine "Öffnung" des Fonds innerhalb dieser insgesamt 2 Jahre nicht möglich sein, wird der Fonds wohl liquidiert werden müssen.
Es ist der Fondsgesellschaft jedoch möglich, innerhalb der genannten Fristen an jedem Börsenhandelstag die Rücknahmeaussetzung aufzuheben.

Von den eingangs genannten Fonds ist bis auf den AXA Immoselect die Anteilsrückgabe wieder möglich. Der AXA Immoselect wurde zwar ebenfalls in diesem Jahr wieder "geöffnet", musste aber Aufgrund gestiegener Mittelabflüsse nach der Abwertung des Morgan Stanley P2 Value die Anteilsrücknahme erneut stoppen.

Neben der "einfachen" Aussetzung der Anteilsrücknahme ist es aber auch möglich, auch die Ausgabe von Anteilen zu stoppen (wie z.B. beim Morgan Stanley P2 Value).
Dabei ist es auch möglich, dass die Fondsgesellschaft die Berechnung von Anteilswerten (Ausgabe-/Rücknahmekurs) einstellt.

Neben dem Thema Rücknahmeaussetzung besteht auch noch die Möglichkeit, nur die Ausgabe von Anteilen zu stoppen. Durch einem sogenannten Cash-Stopp versucht die Fondsgesellschaft, die Liquiditätsquote im Fonds nicht zu hoch werden zu lassen, da zuviel Cash die Performance des Fonds verschlechtert. Sobald die Fondsmanager wieder ein Objekt zur Investition gefunden haben, führen sie einen sogenannten Cash-Call durch, durch den wieder Liquidität in den Fonds gelangt, welche dann zur Bezahlung des Objektes genutzt wird.

Der gesamte Beitrag bezog sich nur auf den Bereich der offenen Immobilienfonds.

Viele Grüße aus Frankfurt und gute Nacht :-)

QB3
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 13.02.2010 18:55
@QB3
Sehr informativer Beitrag, der angenehm zu lesen ist.
QB3
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 13.02.2010 21:24
@Herrmann:

Vielen Dank für Ihr Lob. Gerade in Anbetracht der Uhrzeit und der zuvor genossenen Getränke bin ich froh, dass der Beitrag gut geworden ist :-).

@immortal:

Bei geschlossenen Fonds kann es sich bei den Einkünften sowohl um Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung als auch um Einkünfte aus Gewerbebetrieb handeln.

Steuervorteile können bei geschlossenen Fonds z.B. auch durch die Absetzung aller möglichen Kosten entstehen. Zum Beispiel können am Anfang der Investition eine Menge Projektkosten anfallen, da das Investitionsobjekt erst noch fertiggestellt werden muss. Die Projektkosten können zum größten Teil steuerlich angesetzt werden.

Ich persönlich kann mich mit geschlossenen Fonds nicht wirklich anfreunden, da diese extrem intransparent, teuer und illiquide sind. Für "normale" Anleger halte ich diese Anlageform für ungeeignet. Geschlossene Fonds sind in den letzten Jahren einfach viel zu stark ausgeschlachtet worden. Vor 10-15 Jahren, als die Einstiegsgrenzen für geschlossene Fonds noch höher waren, wurden diese Beteiligungen relativ selten angeboten - Und das nicht ohne Grund: Es wurden einfach nur die besten Objekte ausgewählt, mit denen man eine anständige Rendite erwirtschaften kann. Heutzutage hat die Bank doch eigentlich immer mindestens einen geschlossenen Fonds im Angebot - Das kann einfach nicht gut für die Rendite sein...
Was zudem auch nicht viele wissen: Geschlossene Fonds können unter Umständen eine Nachschusspflicht enthalten! Also: Extrem genau das Verkaufsprospekt lesen!

Allein der steuerliche Vorteil ist für mich auch nicht schlagend: Der KanAm grundinvest, ein offener Immobilienfonds, hatte in den letzten Jahren einen steuerfreien Ertragsanteil von 100%.

Mein Fazit: Die Contras überwiegen die möglichen Vorteile...

Viele Grüße und ein schönes Rest-Wochenende,

QB3
immortal
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 21.02.2010 01:37
wenn ein offener Fonds geschlossen wird, was sind das denn für Einkünfte, die der Anleger bekommt ? das sind dann doch keine Einkünfte aus Vermietung & Verpachtung oder ???? Diese erziele ich doch nur, wenn der Fonds von anfang an geschlossen ist: z.B. Beteiligung an Seniorenheimen.
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 21.02.2010 10:20
Wenn ein offener Immobilienfonds vorübergehend geschlossen wird, indem ein Rückgabestopp oder Verkaufsstopp eingeführt wird, dann handelt es sich nicht um einen geschlossenen Fonds.
immortal
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 21.02.2010 16:33
vielen Dank Herrmann :-)
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 12.09.2010 12:15
Aufgrund der Finanzkrise trennten sich 2008 viele institutionelle Anleger von ihren Anteilen. Weil deren Liquidität dadurch unter das gesetzlich vorgeschriebene Niveau zu rutschen drohte, sahen sich einige Fonds gezwungen, die Rücknahme der Anteile auszusetzen. Anleger, die ihre Anteile in dieser Situation verkaufen mussten oder wollten, konnten dies - wenn überhaupt - nur noch über Fondsbörsen realisieren und dann auch nur mit exorbitanten Abschlägen. Wegen drohender Mittelabflüsse sind nach wie vor einige offene Immobilienfonds geschlossen.
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.04.2011 18:50 - Geaendert am: 15.04.2011 18:55
Zum Nachdenken:
Nirgends war in den vergangenen Jahren mehr Geld zu verlieren als in geschlossenen Fonds. Über 70 Milliarden Euro Eigenkapital haben die Deutschen so verloren.

2010 war ein gutes Jahr für die Branche. Banken, Vertriebe und freie Vermittler sammelten 6,2 Milliarden Euro für geschlossene Fonds ein, 14 Prozent mehr als noch 2009. Bei keinem anderen Produkt winken so hohe Provisionen. Laut einer Analyse der Ratingagentur Scope belaufen sich die gesamten Nebenkosten für Anleger etwa bei Schiffsfonds auf knapp 21 Prozent, der teuerste Anbieter nimmt fast 29 Prozent. Weit mehr als die Hälfte dieser Nebenkosten sind Provisionen.


Quelle:
http://www.handelsblatt.com/finanzen/fonds/ratgeber-hintergrund/die-schlechteste-geldanlage-der-welt/4060454.html
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 15.04.2011 19:22 - Geaendert am: 15.04.2011 19:24
Darauf wollte ich auch hinweisen: Die extrem hohen Kosten. Ähnlich dem Ausgabeaufschlag - nur das es unverschämt viel ist. Versuch einem Anleger zu erklären, dass von seinen 50.000 € mal 8.000 € nur für Provisionen etc. draufgehen ? Bei einer entsprechenden Rendite kann der Anleger nur hoffen, dass das Investment einige Jahre gut läuft, um allein die Kosten wieder rauszuholen.

Außerdem ist diese Form der Anlage nicht sehr transparent - es sei denn, der Anleger hat genug Zeit, sich damit zu beschäftigen. Und wie die Informationspolitik ist, kann man vorher nicht einschätzen.
Ein schwarzes Schaf in der Finanzbranche - AWD - hat Leute mit sowas ziemlich übern Tisch gezogen. Ich erinnere mich über einen Bericht, wo eine alte Frau in einen Medienfonds noch per Kredit (natürlich über AWD vermittelt) Geld zugeschossen hat.
moonshine
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 18.04.2011 09:33
Ds mit der Aussetzung von Käufen bei offenen Immobilienfonds stimmt so nicht. De Fondsgesellschaft verteilt an die KI Kontingente. Sobald das KI sein Kontingent überschreitet bekommt es keine Provision mehr d.h. es wird aus dem aktiven Vertrieb genommen, da man ja keine Provision mehr bekommt! Das Geld wird trotzdem von der Fondsgesellschaft angenommen(siehe Sparpläne).
QB3
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 19.04.2011 13:09
@moonshine: Ein Cash-Stopp ist sehr wohl möglich... Fonds wie der AXA Immoselect oder der KanAm grundinvest (um tatsächlich Publikumsfonds zu nehmen) haben in der Vergangenheit bereits sogenannte Cash-Stopps durchgeführt. Hierbei war es "normalen" Anlegern nicht möglich, Anteile des Fonds zu kaufen. Es gibt die Möglichkeit der Kontingentierung bei "guten" Vertriebspartnern (wir hatten damals solche Kontingente). Wurden diese allerdings überschritten, so wurden weitere Kauforders von der Gesellschaft nicht ausgeführt.

Gruß aus Frankfurt,

QB3
 

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