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Bereich Finanzwelt & Bankpraxis
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Forenübersicht >> Finanzwelt & Bankpraxis

Ursachen der Bankenkrise
 
Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 10:48
Wie kann man einen Kunden erklären, wie es zu der aktuellen Bankenkrise gekommen ist?
traeumerheidenheim
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 19.09.2008 10:59
Hey,

sag deinem Kunden einfach klar und verständlich, dass viele Amerikaner Kredite aufgenommen haben um Häuser zu kaufen. Dann sind die Zinsen jedoch gestiegen und die Amis konnten ihre Kreditraten nicht mehr bezahlen. EIne Verwertung durch Hypotheken/Grundshculden war aber auch nicht sinnvoll, da nebenbei auch noch die Immobilienpreise stark gesunken sind.
Die Amerikanische Banken haben diese schlechten Kredite an andere Banken weltweit als "Pakete" verkauft, mit super Rendite. Was die Banken dabei vergessen haben:
Hohe Rendite = Hohes Risiko, dann ist die Blase geplatzt und Bumm, viele Banken haben Abschreibungen in Milliardenhöhe, da die Gelder ja verloren sind, manche gehen daran sogar zugrunde.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:04 - Geaendert am: 19.09.2008 11:07
Die Immobilienpreise in den USA gingen nicht mal eben nebenbei nach unten, sondern aufgrund des Überangebotes, dieses ist dadruch entstanden, dass viele Amerikaner ihre Häuser angeboten haben, weil sie die Raten für die Kredite nicht mehr zahlen konnten.

Zuvor sind die Grundstückspreise in den USA aber über Jahre gestiegen.
Die Amerikaner haben allerdings eine andere Einstellung zu Krediten, so haben die Leute deren Grundstücke enorm im Preis gestiegen sind, diese weiter beleihen.
Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:05 - Geaendert am: 19.09.2008 11:07
Schlechte Kredite als "Pakete" an andere Banken weltweit verkauft. Wie funktionierte das?
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:09
wie man halt Forderungen verkauft.
Es wird nicht nur eine Forderung verkauft sondern mehrere.
Diese Forderungen sind auch geratet.
Man kann also Forderungen mit einem sehr guten Rating kaufen und halt schlechtere.
Dadurch erhält man einen Zinsertrag, und übernimmt dafür das Ausfallrisiko
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:09 - Geaendert am: 19.09.2008 11:10
Der Wettbewerb war so hart, dass die Margen für einzelne Geschäfte immer weiter zurückgingen. Das veranlasste die Banken dazu, ihren Kunden immer riskantere Geschäfte anzubieten. Sie wollten ihren Umsatz erhöhen, um so den Margendruck auszugleichen. Statt die Bonität ihrer Kreditkunden genau zu betrachten und im Zweifelsfall ein Darlehen zu verweigern, verließen die Institute sich darauf, dass die Immobilienpreise und die Aktienkurse stetig weiter steigen würden. Das allein reichte schon, um einen Kreditantrag zu genehmigen.

Plötzlich stellten die Banken fest, dass die von ihren Kunden hinterlegten Sicherheiten – eben Aktien oder Immobilien – immer weniger wert waren. Mehr und mehr Kredite wurden faul. Die Banken mussten große Werte abschreiben, einige gerieten in ihre Existenz bedrohende Schieflagen.


Quelle:
http://www.zeit.de/online/2007/46/boers-o-meter-banken
traeumerheidenheim
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 19.09.2008 11:10
Asset-backed Commercial Papers
(ABCP) ist ein Anwendungsfall der
Verbriefung von Forderungen. Die Forderungsverkäufer
(Originator) erhalten
für den Verkauf ihres Portfolios an Forderungen
Liquidität. Die Forderungen
werden dabei meist an ein sog. Conduit
(Emissionsgesellschaft) verkauft,
welches CPs in einer Art Daueremission
emmittiert, um den Forderungskaufpreis
zu refinanzieren. Dabei handelt es
sich in der Regel um durch die angekauften
Forderungen besicherte sog.
Commercial Papers, d. h. kurzlaufende,
nicht börsennotierte Schuldverschreibungen
mit einer Fälligkeit von max.
360 Tagen (üblich sind 30–90 Tage). Die
gewählte Fälligkeit hängt vom Barwert
bzw. der Umlaufgeschwindigkeit der
zugrundeliegenden Forderungen ab.
Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:14 - Geaendert am: 19.09.2008 11:15
"wie man halt Forderungen verkauft."
Das hilft mir leider nicht weiter. So kann es den Kunden nicht sagen!

Wie werden Baudarlehen verkauft?
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 11:31
Na dein Baukredit ist ja einfach eine Forderung der Bank an den Kreditnehmer. Und diese Forderung wird einfach an eine andere Bank verkauft. Dann muss der Kreditnehmer eigtl nicht mehr an die Bank zahlen mit der er den Kredit geschlossen hat, sondern eben an die Bank, die den KRedit gekauft hat.
In der Praxis passiert das (vereinfacht) so:

Vor dem Verkauf wird diese Forderung mit vielen anderen zusammengetan, sodass man ein Kreditportfolio hat. Dann ratet man, oder lässt raten, wie hoch das Risiko des Ausfalls des Kredites ist.
Sagen wir mal wir haben ein Kreditportfolio von 100 MIO
Die ermittelte Ausfallwahrscheinlichkeit beträgt 15%
Also gehe ich her und biete 15 MIO einem Spekulanten an und nenne diese NAchrangig, das heißt der Käufer bekommt seine 15 MIO erst, wenn alle anderen ihr Geld bekommen haben.
Die restlichen 85 MIO kann ich jetzt als sicher verkaufen.

Leider hat diese Einwertung nicht richtig funktioneirt und es sind viel mehr ausgefallen als angenommen, womit auch die, die angeblich sichere Forderungen gekauft haben, verluste erlitten haben.

Ich hoffe ich konnt emiene wirren Gedanken etwas verständlich darlegen.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 12:00 - Geaendert am: 19.09.2008 12:05
mmhh edax mir ist so als hätte ich das schonmal so erklärt.
Aber dein Beispiel ist schön.

Der Kunde versteht es ja auch wenn PlusMinus darüber berichtet, dass Forderungen verkauft werden...oder auch nicht.

Aber was willst du dem Kunden denn jetzt noch ganz genau erklären, was verkaufen ist???

Bei diesen amerikanischen Forderungen sind dann Fonds gebildet worden.
Die waren zum Teil sehr gut geratet (AAA) nacher wurde von Seiten der Ratingagenturen gesagt, diese Fonds hätten ein höheres Grundrisiko und ein dreifach A bei diesen Papieren wäre nicht mit einem dreifach A bei einer Unternehmensanleihe zu vergleichen.
Diese Papiere haben für dreifach A eine gute Rendite gehabt, daher hatten die Banken sie im Depot sie haben das Risiko einfach falsch eingeschätzt.
Wenn ein Wertpapierbestand stark im Wert fällt muss er in der Bilanz berichtig werden, es entstehen Abschreibungen, und somit haben auch deutsche Banken Verluste durch diese Abschreibungen.
Geringerer Gewinn oder Verlust gleich schlechteres Rating der Bank selber gleich teurere Refinanzierung gleich teurere Kredite.
Weidener
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 12:54
Danke für die super Antworten!
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 13:18
@ michi

ich weiß, aber ich wollt halt noch mein beispiel anbringen! *g*
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 14:35 - Geaendert am: 19.09.2008 19:55
Aber wie Forderungen verkauft werden, kannste jetzt immer noch nicht erklären, weil wir haben ja nichts neues gesagt....oder doch? Oder nicht....

edax jetzt sag du auch mal was;-)


Dem Kunden kann man es auch Böse erklären:

Ja genau, Bankenkriese alles nur wegen Ihnen Herr Kunde.
Sie immer mit ihren 5 % für Tagesgeld, Direktbank hier Direktbank da, 6% für ein Jahr, da haben wir halt keine Marge mehr dran, also aufgrund Ihrer Vorstellungen verdienen wir kein Geld mehr.
Aber alles hier kostet. Und Gewinn machen müssen wir auch noch, weil Sparkasse: sie erwarten ja spenden von uns. Genobanken: und ne tolle Auszahlung von ihren Genoanteilen erwarten sie auch. Aktiengesellschaft: und einen steigenen Aktienkurs erwarten Sie ja auch von uns.
Deshalb handeln wir selber mit Wertpapieren,
Da gab es sehr vielversprechende Angebote.
Wir haben einem Fonds mit amerikanischen Krediten gekauft.
Die waren Top eingeschätzt kein großes Risiko aber grosse Renditen, wissen sie genau das was sie auch haben wollen, 100 % sicher, immer Verfügbar, gute Rendite....die Ansprüche kennen Sie...ne?
Ich habe Ihnen ja immer gesagt sowas gibt es nicht, aber jetzt dachten wir, wir großen Untereinander hätten da einen Weg gefunden, Renditen zu erwirtschaften der, die Welt quasie auf dem Kopf stellt und der alles kann.
Naja man hat sich beim Risiko getäuscht jetzt sind diese Papiere nichts mehr Wert.
Tja es bleibt beim Grundsatz, kein Risiko, kleine Rendite.
Was ich Ihnen immer gesagt habe. Aber Sie wollten es ja nie glauben und wie es halt so ist, wenn man was falsches oft genug hört und Sie waren ja nicht der einzige Kunde der immer von solchen Produkten erzählt dann glaubt man irgendwann selber sowas würde es geben. Wir haben uns geirrt aber wenigstens haben wir die Börsen- und Bankenwelt haben auf den Kopf gestellt.
Wie gesagt diese Werte sind jetzt nichts mehr wert und
wie Sie es auch von Ihrem Depot kennen, die Kurse sind gefallen, in unseren Bilanzen müssen wir das angeben, es kommt zu Abschreibungen, tja deshalb machen wir jetzt Verluste/oder weniger Gewinn.

Wie diese Forderungen in den Fonds kamen, warum man da überhaupt Forderungen verkauft hat?

Ja ...... siehe Hermanns Ausführungen ..... daran ist auch das Verhalten der Kunden schuld.

Also wir können ja nun nichts dafür.

Da haste die wichtigsten Punkte der Krise mal anders erklärt.
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 14:41
@ Michi

aber jetzt hat er ein beispiel das er beim kunden nutzen kann!;)

die aussage ist auch geil!;) das stimmt! das müsste man dem kunden mal so sagen! *g*
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 14:44
ich habe es noch ein wenig ergänzt.;-)

Aber falsch ist es nun nicht unbedingt......
Kati0912
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 19.09.2008 14:51
@2007 Michi:

=) Sehr schön, so find ich´s gut.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 14:57 - Geaendert am: 19.09.2008 15:00
und bei Lehmann Brothers war bestimmt einiges in den Kisten die sie rausgeschleppt haben.
Aber ihre magischen Dreiecke haben die wohl schon vor einiger Zeit weggeschmissen.
Ja, ja das kommt davon wenn man viel schlauer sein will als andere, so wie sie Herr Kunde der sein Geld zu DAB schickt, wegen der Superkondition.
Denken Sie mal darüber nach........ob es da noch gut angelegt ist.
Wer weiß was die für Geschäfte machen um Ihnen diesen Zinssatz zu zahlen.
Also ich habe hier noch ein gutes sicheres Tagesgeldkonto überlegen Sie es sich schnell bevor es weg ist.
sethe1
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 19.09.2008 15:50
ICh glaube, dass eine Forderung verkauft werden kann werden diese in eine Untercompany ausgegliedert und dann verbrieft um es verkaufen zu können?
Hab ich mal gelesen
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 19.09.2008 16:35
Müssen sie nicht
canopus
Rang: Blue Chip

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Verfasst am: 19.09.2008 19:40
@sethe

Die Forderung kann man einfach verkaufen. Dafür benötigt man keine Tochtergesellschaft.

Was du gelesen hast, war bestimmt die Gründung von Zweckgesellschaften durch die Fondsgesellschaften, die diese Kredite gekauft haben. Eine Zweckgesellschaft muss nach HGB- Bilanzierung nicht in den Konzernabschluss mit einbezogen werden (ändert sich aber jetzt durch das BilMoG). Das ist der Grund warum die faulen Kredite in den Portfolios der Banken so lange unentdeckt gebleiben sind.
 

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