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Focus - Ihr Geld schon wieder in Gefahr
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Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 24.06.2009 17:50
Stimmt, ist mir auch aufgefallen. Ein Immobilienfonds bei der DEKA ist nun wirklich nicht als riskant einzuschätzen, eine US-Dollar Anleihe bei den derzeitigen wirtschaftlichen Schwierigkeiten eher schon. Der Dollar ist wieder mal auf einem Tiefstand. Da würde ich das Geld aus der Anleihe eher nehmen, um damit im Amiland Urlaub zu machen.

Was auch ein Problem ist: Auf einer Seite wird auf die guten Konditionen bei ausländischen Banken hingewiesen und das es dort mehr gibt, als derzeit in Deutschland, aber auf der anderen Seite werden ja Kaupthing und Co. an den Pranger gestellt. Für mich heisst das irgendwie, dass der Kunde scharf auf die ausländischen Zinsen gemacht wird, mit Festgeld und Tagesgeld in Deutschland nichtmehr zufrieden ist und später wird dann wieder vor den ausländischen Instituten gewarnt.
omerta
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 24.06.2009 23:03
bei dem Angebot der Citibank wird die Hälfte des Geldes auf ein Sparbuch gelegt. Dieser nennt sich Doppelzinssparplan.
Da beschwert sich Focus das das Sparbuch begrenzte Flexibilität hat, wenn es um Verfügungen geht. der Freibetrag von 2000 Euro, über 2000 Euro hinausgehende Verfügungen Zinsabschläge verursacht usw.
Find das übrigens auch lächerlich, das auch hier der Focus ein Haar in der Suppe sucht. Ob das sich auch Journalismus nennt, keine Ahnung. Aber von Finanzen und Wirtschaften haben´se eh kein Schimmer, wenn Ihr mal die Angebote auf den Folgeseiten berücksichtigt. Aber wurde ja eh hier super beurteilt von den Kollegen..
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 25.06.2009 13:17
Die Focus Jornalistin Alexandra Kusitzky hat das nicht alleine bewertet, sie hat die Anlagevorschläge gemeinsam mit Arno Gottschalk von der Verbraucherzentrale Bremen beurteilt.

Naja ich hatte auch schonmal Kunden die haben gesagt die schlechteste Beratung in Sachen Finanzen haben sie bei einer Verbraucherzentrale erlebt und für 1,5 Stunden 100 Euro bezahlt.
Ich will nicht wissen was die Verbraucherzentrale sagt wenn ich für eine 1,5 Std. Beratung 100 Euro nehmen würde und wenn ich Verträge ausdrucke vielleicht auch nochmal 25 Euro Büromittelzuwendungen und 5 Euro Kopier- und Abheftkosten und für den Kaffee nehme ich dann einen Euro.
edax1984
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 25.06.2009 17:14
Also wenn es um die beurteilung von Journalisten geht bin ihc eh shcon durch!
1. Ich habe in den NAchrichten der ARD doch tatsächlich gehört, dass es ja wohl nicht sein kann, dass die Inflation die inflationsbedingten Gehaltssteigerungen auffrisst! Was soll man dazu noch sagen? Die verarschen sich selbst und angeblich sind das seriöse nachrichten!
DEs weiteren habe ich mich mit einem Wirtschaftsjournalismus-Studenten unterhalten!
Der hat in jedem Semester genau 1 rein wirtschaftlichen Kurs! Wollen die mich eigtl verarschen?

Sorry, aber davon halte ich nichts!

Und dass da jemand von der Verbraucherzentrale dabei war hat leider auch ncihts zu sagen heutzutage, denn auch da hab ich schon sachen erlebt! So habe ich einen Artikel eines Verbraucherschützers über Genmais gelesen und darunter stand Dr. jur! Hallo! als ob ein Jurist ahnung hätte!
Aber gut wenn zu dem Thema selbst Greenpeace sch... schreibt!

Sorry ich weiche vom thema ab! Fazit: Was ein Journalist schriebt mag manchmal Hand und Fuß haben, aber leider immer seltener!
omerta
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 25.06.2009 17:23
super Idee! Würde aber die Verbraucherzentrale nicht erfreuen.
Für die Verbraucherzentrale ist es ja immer am günstigsten wenn alles kostenlos gemacht wird. Also auch wenn der Bankkunde spekulieren möchte, großes Interesse zeigt, auch mal Effekten zu erwerben, große Rendite erzielen möchte, dürfen keine Kosten anfallen in Form von Ausgabeaufschlag bzw. An.- Verkaufsprovison, zzgl. Depotgebühren etc. Am besten alles kostenlos. Das Verrechnungskonto darf auf jedenfall nix kosten. Am besten soll es auch hochverzinst werden, Gelder die auf dieses Konto gehen. Dann sind sie bei einer "guten" Bank. Eine Bank die quasi alles subventioniert, wie der Verbraucher es wünscht.
Wer weiss, vielleicht erleben wir ja irgendwann das alles. Und unsere Gehälter werden um die Hälfte gekürzt. Dann können wir ja zur Verbraucherzentrale gehen für Lohnersatz:-)
Naja, lustig ist das eigentlich nicht was da in der Presse manchmal gequatscht und von der Verbraucherzentrale empfohlen wird.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 25.06.2009 18:55 - Geaendert am: 25.06.2009 19:06
Aber das hatten wir doch schon...biste wohl bei der falschen Bank;-)
Aber gerade das ist doch alles mit ein Grund für die Bankenkrise mit Bankdienstleistungen lässt sich nicht genug verdienen also wurde erst spekuliert und sich dann verspekuliert.
Und warum lässt sich damit nichts verdienen, weil in den Medien immer der Eindruck erweckt wird das darf alles nichts Kosten, und weil der Bankenmarkt ja mehr als gesättig sind kamen dann die ersten Banken auf die Idee das ein oder andere kostenlos anzubieten oder Anlageofferten weit über den Marktzins anzubieten.
Und das fanden die Verbraucherschützer natürlich gut.
Und wo hat z. B. die Commerzbank ihr kostenloses Girokonto und Jahresgelder mit einem Zinssatz von 5 % hingebracht? An den Tropf des Staates.
Die Citibank wird ständig ausgezeichnet, beste Sparbank beste Filialbank usw. dann wird ein Beratungstest gemacht wer ist schlecht die Citibank die gestern noch die beste Bank war. Warum haben sie die "Wettbewerbe" gewonnen, wegen ihrer Konditonen, aber Konditonen können doch nicht den Ausschlag geben die beste Filialbank zu sein.
Und irgendwie machen sie es ja auch richtig. Dort bekommt der Kunde ein Doppelzinssparen ein kostenloses Girokonto eine kostenlose Kreditkarte und ein kostenloses Depot, alles Dinge warum sie in vielen Testes die Besten sind. Da die Citibank aber zu den rentabelsten Banken in Deutschland gehört, müssen sie ja mal Geld verdienen und auch das tun die nicht mit kostenlos Angeboten, nein daher beraten sie schneller in Fonds an denen sie dann wieder gut verdienen.
Aber glaubt denn jemand das jemand nur von kostenlos leben kann?
Aber die Verbraucherschützer schüren ja diese kostenlos Mentalität und so meint ja heute jeder ein Girokonto muss kostenlos sein.

Bei der Verbraucherzentrale kostet auch alles.
Die Beratung.
Wenn man in Archiven dort stöbern will kostet das auch.
Wenn mein einen Artikel kopieren will kostet sowohl der Wunsch als auch die Kopie.
Bei denen kostet jeder Handschlag Geld.
Wenn andere das machen ist das aber schlecht.....seltsam.
Ich finde auch 3,20 für einen Focus zu viel, reicht die ganze Werbung darin nicht``?
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 25.06.2009 19:16
Das ist eben das grundsätzliche Problem: überall zahlen die Kunden - nur bei ner Bank wird ihnen eingeredet, dass es dort nix kosten darf.
Als ob ne Bank nur allein von den Einlagen leben könnte.

Beim Bürgerbüro meckert auch niemand, wenn man für nen neuen Perso oder nen Reisepass zahlen muss.
omerta
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 25.06.2009 20:13
@Michi2007

:-)) Michi, hinter dem "..das Kommt vielleicht irgendwann.." steckt schon eine Ironie:-) merke schon wie da Draußen geworben wird. Allein Commerzbank, ist ein Härtefall. Die lieben Steuerzahler dürfen grüßen!! Ich glaube das große Problem scheint bei den Medien zu liegen, wie Du auch in deinem vorletzten Beitrag denke ich gesagt hast. Dass Medien aus der Krise nichts gelernt haben. Wie Du schon sagst, erst wird eine Bank (Citibank) ausgezeichnet, und das sogar von Focus Money selbst als beste Sparbank, und jetzt im direkten Vergleich schneidet sie am schlechtesten ab. Solange wir nicht aus der Rezession zurückkehren, die Krise in gewissermaßen noch anhält, wird nach schwarzen Schafen immer gesucht. Als Verbrecher hat man die Banken ja bereits schon deklariert. Ähnliche Beiträge wird man in absehbarer Zeit wieder publizieren. Einen Sündenbock haben sie ja schon!
Würde mich mal interessieren ob irgendwann mal ein Kundenberater, oder irgendeiner aus unseren Reihen, nicht unbedingt ein Banktopmanager, bei Kerner, Maischberger oder sonst bei jemanden mal mitreden darf und dies mal aus eigener Sicht schildert. Bisher waren es Kunden die zum Opfer gefallen sind oder irgendwelche andere Redner die nicht unbedint aus unsere Branche kommen. Also Anwälte, Psychologen sogar Priester (einmal bei Maischberger zu Gast gewesen, zum Thema: Finanzkrise).
Was meint ihr? Oder war da mal was, und ich habs verpasst.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 25.06.2009 20:20
Es war schonmal ein Kundenberater, als ein Banker von der Front bei so einer Show, der hat aber über den unerträglichen Druck gesprochen.
Das der Berater gezwungen wird, margenreiche Produkte zu verkaufen egal ob es zum Kunden passt oder nicht.
Auch in dem Focus Artikel kommen Banker zu Wort. Der aber eigentlich auch nur sagt, die Bank verdient gut an Zertifikaten und wenn ich viel Zertifikate verkaufe verdienen ich zwei Monatsgehälter mehr.
omerta
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 25.06.2009 20:31
So offen in der Presse über den Arbeitgeber "lästern".??
Dann kann dieser Berater denke ich nicht mehr beim selben Arbeitgeber beschäftigt sein:-)
Den Druck hast du in jedem Job. Gerade im Vertrieb muss die Kasse ja stimmen.
Aber letztendlich liegt die finale Entscheidung beim Kunden ob er dir ein Produkt abkauft oder nicht. Jeder Kunde, der die Finger von Aktien,Fonds, Zertifikate & Co. lassen möchte, kann es tun. Tut er es nicht, ist er den Risiken bewusst und hat entsprechend gewisse Renditeerwartungen und muss mal in den sauren Apfel beißen wenn er Verluste erleidet.
Hat er Verluste gemacht, ist er nicht Schuld, sondern der Berater. ... und so geht es immer weiter....im Teufelskreis..
Falschberatung etc.
Wäre lieber ein Verbraucherschützer geworden:-)
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 26.06.2009 18:02
Also habe mal eine Sendung gesehen da hatte der Berater schon gekündigt und in einer anderen Sendung war er noch bei der Bank.
Der letztere saß hinter einer Schattenwand und man konnte nur seinen Schatten sehen (mmhh logischer Weise) und die Stimme war verfremdet, selbst der der nicht mehr bei einer Bank war, wurde durch Perüke usw. verfremdet.

Auch in der Wirtschaftswoche, war mal ein Artikel nach dem Motto Banker packen aus, ist hier auch drüber diskutiert worden.
Selbst in unserer lokalen Zeitung gab es mal Bankmitarbeiter die über den Druck gesprochen haben.
EUREX
Rang: Mid Cap

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Verfasst am: 26.06.2009 20:15
Hey 2007Michi, bist du zurück im Forum!?
Konsequent bist ja nicht gerade ...
RudiCarell
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 26.06.2009 22:00 - Geaendert am: 26.06.2009 22:04
@omerta: Zu deiner Äußerung:
"Aber letztendlich liegt die finale Entscheidung beim Kunden ob er dir ein Produkt abkauft oder nicht. Jeder Kunde, der die Finger von Aktien,Fonds, Zertifikate & Co. lassen möchte, kann es tun. Tut er es nicht, ist er den Risiken bewusst und hat entsprechend gewisse Renditeerwartungen und muss mal in den sauren Apfel beißen wenn er Verluste erleidet.
Hat er Verluste gemacht, ist er nicht Schuld, sondern der Berater. ... und so geht es immer weiter....im Teufelskreis.."

Die Entscheidung liegt natürlich beim Kunden, die Frage ist nur, aufgrund welcher Beweggründe und mit welchem (mehr oder weniger vollständigen) Hintergrundwissen er zu dieser Entscheidung kommt.
Gerade die Risiken und Kosten werden von einigen Beratern entweder so verpackt, dass der Kunde diese kaum als solche erkennt oder ganz verschwiegen. Es wird doch schon jedem Azubi beigebracht, statt Kosten/Gebühren lieber "Entgelt" zu sagen, statt "Das kostet sie 120€ im Jahr" lieber "Das sind nur 10€ pro Monat"...
Hier hat der Kunde natürlich auch die Pflicht, genauer nachzufragen, wenn er etwas nicht versteht. Stattdessen lassen sich Kunden oft überreden und kaufen ein Produkt, das sie (bewusst oder unbewusst) gar nicht verstehen.

Und hier treffen die teilweise schlechte Beratung und folgende Besonderheit der Deutschen fatalerweise aufeinander: Leider ist das Thema Finanzen/Finanzprodukte in Deutschland ein zu großes "Tabuthema". Welcher Deutsche spricht öffentlich gerne über sein Vermögen? Wenn man bedenkt, dass wir Deutschen einer der Sparweltmeister sind, ist das eine echte Katastrophe.
In Kombination mit Bankvorständen, die einen starken Vertriebsdruck auf ihre Berater ausüben und Medien/Politik, die (teilweise bewusst) unreflektiert und stellenweise hetzerisch Propaganda gegen die Banken machen, ist das Chaos perfekt...

Die Finanzkrise war die Chance, aus diesem Dilemma herauszukommen und von Null anzufangen. Hier hätten die Banken aufgrund ihres Hauptverschuldens für die Finanzkrise den ersten Schritt machen müssen. Auch wenn der Focus-Artikel als solcher katastrophal recherchiert ist, so zeigt er doch, dass sich bei den Banken nichts geändert hat!

Die Frage ist, wie wir aus diesem Teufelskreis herauskommen...
Anlageberatung von externen, provisionsunabhängigen, ausschließlich für die Beratungsleistung als solche bezahlten Unternehmen?
Die Banken müssen ihr Konzept jedenfalls umstellen und sich in gewisser Weise neu erfinden - Nachhaltigkeit ist in den übrigen Bereichen der Wirtschaft jedenfalls ein (mittlerweile) wesentlich intensiver diskutiertes und gelebtes Thema.
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 27.06.2009 06:08
Man kann diese Mißstände nur dadurch beseitigen, indem in den Köpfen der Menschen ein Umdenken stattfindet und die Leute sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Wenn ne 75 jährige irgendwelche geschlossenen Fonds oder wie im Fall "HartaberFair" eine Rentenversicherung erwirbt, warum nimmt sie nicht ein Familienmitglied mit und fragt "schau mal, kannst du dir das mal anschauen..."

Ich könnte aufgrund meines Berufes unabhängig Bekannte in Sachen Bankprodukte beraten und auch ein Kumpel sagte mal, als seine Freundin Geld fest angelegt hatte, dass sie vorher mich hätte fragen können, bevor sie das Geld auf x Jahre anlegt, obwohl es passieren könnte, dass sie vorzeitig an das Geld müsse ...

Aber über Geld und Geldanlage spricht ja keiner in Deutschland. Außerdem denken viele ältere Menschen immernoch, dass der Berater ein Schalterbeamte ist und die Bank kein Unternehmen, sondern eine Behörde.
RudiCarell
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 27.06.2009 07:54 - Geaendert am: 27.06.2009 08:04
@Troy22: "Wenn ne 75 jährige irgendwelche geschlossenen Fonds oder wie im Fall "HartaberFair" eine Rentenversicherung erwirbt, warum nimmt sie nicht ein Familienmitglied mit und fragt "schau mal, kannst du dir das mal anschauen...""

Wenn es soweit gekommen ist, dass ich, NACHDEM ich mich von einem Bankangestellten habe BERATEN lassen, noch zu Freunden o. ä. gehen muss/soll, die - im Gegensatz zum Berater - keine besondere Ausbildung auf diesem Gebiet haben, dann kannst du unsere bankinterne Beratung in die Tonne hauen. Was ist denn der Sinn einer Bankberatung?
Nach einer Beratung muss der Kunde verstanden haben, wieso gerade dieses Produkt das richtige für ihn ist - externer Rat muss danach absolut überflüssig sein.
Ich bin kein Freund der aktuellen Medienpropaganda, aber wenn ich so eine Äußerung lese, dann geht mir der Hut hoch. Das kann doch nicht das Berufsverständnis eines Bankkaufmanns sein...?!

Das Umdenken muss erstmal bei den Banken und Beratern selbst stattfinden. Es müssen von sich heraus wieder viel mehr Informationen fließen. Im Optimalfall braucht der Kunde, nachdem das Produkt erklärt wurde, gar keine Fragen mehr stellen, weil ihm alles erklärt wurde. Es kann z. B. nicht sein, dass Kosten erst beim dritten Nachfragen des Kunden angesprochen werden.
Immerhin geht es hier nämlich nicht um ein Auto oder eine Einbauküche, bei der der Kunde aus seiner eigenen Erfahrung selbst gute Fragen stellen. Bei Bankprodukten hat der Kunde oft gar keine Idee, wonach er nun fragen soll, da ihm das Produkt nicht verständlich vorgestellt wurde...

Den Fall von Hart aber Fair, bei dem einer 90-jährige Frau eine Rentenversicherung aufgeschwatzt wurde, ist natürlich ein Extremfall. Trotzdem zeigt er, dass die Beratung in Deutschlands stellenweise grauenhaft ist.
Hätte man der Dame 5 Produkte vorgesetzt und ihr lediglich in einem Satz den Sinn beschrieben, wäre sie die letzte gewesen, die eine RENTENversicherung für sich gekäuft hätte. Sowas kauft man nur dann, wenn man vom Berater bewusst dazu getrieben wurde. Wie ein Bankangestellter so ein Produkt verkaufen kann, verstehe ich nicht. Das grenzt schon an Betrug...
Das ist so, als ob jemand zu einem Weight Watchers-Kurs geht und diesen mit der Empfehlung verlässt, sich demnächst nur noch von Fleisch zu ernähren!! Im Gegensatz zur Bankkundin würde diese Falschberatung jedoch jeder Betroffene selbst erkennen - selbst eine 90-Jährige...
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 27.06.2009 10:38 - Geaendert am: 27.06.2009 10:40
Als ich noch jung war, und dachte, ich muss schon möglichst viel wissen über ein Produkt über den Kunden ausschütten. Da habe ich weniger verkauft.
Wenn ein Kunde dann noch woanders hingegangen ist, hat er es oft dort abgeschlossen und auch Produkte die er bei uns nicht gut fand nachdem er wusste was dahinter steckt, aber bei den anderen ist ja alles soviel einfacher gewesen.
Die haben gefragt was willst du. Haben dann gesagt da habe ich das richtige für Sie, haben kurz drüber gesprochen, und zack Abschluss.
Viele Kunden wollen gar nicht informiert werden.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass ich mit Alternativen und viel Information nicht gut gefahren bin.

Und wenn allles richtig laufen würde, würden die Kunden ja auch ehrliche Berater in einem größeren Masse weiterempfehlen. Ich habe zwar relativ viele Neukunden aus Empfehlungen aber wenn man in irgendeinen Verein oder Stammtisch guckt, wenn über Geld gesprochen wird, dann geben höchstens 10 % wieder, dass sie von einer Person gut beraten worden sind und 90 % geben damit an, wie schlau sie doch sind und welche guten Konditonen sie bekommen haben.
Sowohl da, als auch in Zeitungen wird oft nicht die Bank oder der Berater mit der besten Beratung sondern der mit den besten Konditonen empfohlen.
Und wenn mir dann noch Kunden beim Nachfassen sagen, ja ihre Beratung war wirklich gut, aber einzelne Fonds sind ja laut StiftungWartentest woanders besser und dann haben wir in ihrer Struktur ein paar Fonds ausgetauscht und das alles in ein Depot bei einer Direktbank gekauft, weil da sind die Kondtionen ja besser, da zahlen wir keine Depotgebühren und nur einen geringen oder keinen Ausgabeaufschlag, dann ist das schon bezeichnend
RudiCarell
Rang: Small Cap

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Verfasst am: 27.06.2009 10:58
"Als ich noch jung war, und dachte, ich muss schon möglichst viel wissen über ein Produkt über den Kunden ausschütten. Da habe ich weniger verkauft."

Und wieso haben sie weniger gekauft?
Weil sie unter dem Zustand einer guten Informationsbasis einfach begründetere Entscheidungen treffen können und nicht geblendet sind von unvollständigen Informationen. Gerade deshalb sind doch so viele Kunden mit Lehman-Zertifikaten auf die Schnauze gefallen...
Ich wäre jedenfalls nicht stolz darauf, nur aus dem Grund mehr zu verkaufen, weil ich dem Kunden etwas aufschwatze, was er unter anderen Umständen gar nicht haben möchte. Genau hier liegt doch das große Problem des aktuellen Systems. Du musst verkaufen und suchst dir natürlich den Weg, auf dem du am meisten absetzt. Das geht solange gut, bis "Unregelmäßigkeiten" wie die derzeitigen auftreten!

Letztlich müssen wir dorthin kommen, dass der Kunde so informiert ist, dass er frei entscheiden und vergleichen kann. Wenn er eine dauerhauft umfangreiche Beratung erfährt, wird er die teils schlechtere Beratung bei anderen rein auf Konditionen ausgelegte Bank irgendwann erkennen.

Ich weiß, ich habe gut reden...sitze in einem Türmchen in Frankfurt bei einer Zentralbank ohne Kundenkontakt. ;)
Troy22
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 27.06.2009 13:30
@RudiCarell:

1. Beneide ich Dich, dass du bei ner Zentralbank in nem Turm sitzt. Eine der wenigen Stellen, wo man noch Bankkaufmann sein kann, ohne Verkäufer zu sein.

Das ich eine Freundin unabhängig beraten kann liegt zum Einen daran, dass es ein besonderes Vertrauensverhältnis ist. Auch habe ich Ahnung, da ich auch ne Bankausbildung habe. Aber, und das ist der springende Punkt, ich kann ihr was empfehlen, ohne das ich einen Nutzen daraus ziehe, was die Sache doch recht angenehm macht.

Es ist schlimm, dass man heutzutage am besten einen Zeugen mit zur Beratung nehmen muss.
Herrmann
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.06.2009 11:11
Das Verkaufen kann man auch von anderen Branchen lernen. Die Handwerker sind zum Beispiel viel direkter. Sie sagen zum Beispiel: Wollen Sie eine gute Beratung und eine gute Qualität oder billige Ware, bei der sie sich ständig ärgern müssen.
Vielleicht besteht die Chance, die Kunden zu erziehen, indem man ihnen reinen Wein einschenkt.
2007Michi
Rang: Marketmaker

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Verfasst am: 28.06.2009 11:20
Also wenn ich mit normalen Leuten spreche, wie z. B. meiner Friserin oder mit Freunden die nichts mit Finanzen zu tun haben oder mit Kunden zu denen ich ein sehr gutes Verhältnis habe. Dann sagen die oft zur Bankberatung, dass sie es oft nicht verstehen, dass ihnen mal eine klare Empfehlung weiterhelfen würde, dass sie schlicht weg übervordert sind.
Was auch verständlich ist, wenn ich mich den ganzen Tag mit anderen Dingen beschäftige, habe ich weil kaum Zeit und Lust mich noch ausgibig über sämtliche Finanzdinge über unabhängige Medien zu informieren.
Und das ist irgendwie auch legitim.

Was bedeutet das, ich höre mir also an was meinem Kunden wichtig ist, naja manchmal muss man sie auch dahin bringen was ihnen wichtig ist und dann gebe ich eine Empfehlung von der ich denke, dass sie gut zu den Wünschen passt.
Die Empfehlung muss dann ja auch wirklich passen, denn irgendwann merkt der Kunde ja das es anders gekommen ist als er es erwartet hat.. Habe ich also einen Kunden der mir sagt er möchte nach unten höchstens 10 % Kursschwankungen erleben, kann ich ihm nichts verkaufen was ein höheres Risiko birgt. Denn bekommt er dann einen Auszug mit einem Minus von 50 % dann wird er mir wohl sagen du hast keine Ahnung bei dir kaufe ich nichts mehr.
Tritt das aber alles noch seinen Vorgaben ein, ist mein Kunde zufrieden, wird mir in der Zukunft noch mehr vertrauen.
Ich mache einfacher meiner Geschäfte und habe mehr Empfehlungen.
Also kann ich mir gar nicht leisten einem Kunden etwas zu empfehlen was nicht zu ihm passt.
Stelle ich ihm ausführlich x Möglichkeiten vor, weiß ich nicht was hat er wirklich verstanden, ist er überfordert, der Kunde hat dadruch vielleicht ein schlechtes Gefühl.
Und wenn dann doch alles anders eintritt als der Kunde es erwartet hat sagt der Banker, ehm ja ich habe einen x Möglichkeiten vorgestellt sie haben sich dafür entschieden war ja ihre Entscheidung da kann ich jetzt auch nichts mehr dran ändern.
Und nun ist die Frage welcher Berater trägt die größere Verantwortung?
Und was hat mein Beratrungsstill mit aufschwatzen zu tun?
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